9. November 2013
Lincoln Theater in Worms:

Wer kennt sie nicht? Die amerikanische Kurzfilmserie „Die kleinen Strolche“, die von 1922 bis 1944 über amerikanische Leinwände flimmerte, und von den haarsträubenden Abenteuern einer Gruppe von Kindern erzählte.

Hierzulande dauerte es allerdings ein wenig, bis die Popularität der kleinen Racker auch nach Deutschland überschwappte. Vor allem im Vorabendprogramm des ZDF erreichte die Reihe in den 70er Jahren enorme Bekanntheit. Zunehmende Popularität erfahren in den letzten Jahren auch live vertonte Filme. Die Heidelberger Familienband Julia Vardigans; Lily und Co., bestehend aus der aus England stammenden Julia Vardigans und ihren drei Töchtern, nahmen sich für ihr Projekt vier Kurzfilme der oben genannten Stummfilmreihe vor, die sie mit unterschiedlichsten musikalischen Stilismen untermalten. Musikalisch versiert und talentiert brachte das sympathische Quartett Wiener Kaffeehausmusik genauso zu Gehör wie Klezmer Musik oder traditionelle Stücke. Warum sich die vier Frauen ausgerechnet für „Die kleinen Strolche“ entschieden, wurde, trotz all der ausführlichen Erklärungen zu den Filmen, nicht verraten. Das nicht gerade zahlreich erschienene Publikum zeigte sich in Anbetracht der nostalgischen Filmchen allerdings prächtig amüsiert. Trotz der temporeich erzählten Geschichten, schlich sich nach einer gewissen Zeit eine Redundanz ein, die das Zuhören auf Dauer etwas anstrengend machte. Wie man einen Film origineller begleiten kann, bewiesen zuletzt die regional bekannten Musiker Patrick Schimanski, Michael Koch und Volker Schuhmacher mit ihrem Science Fiction Music Projekt, bei dem sie dem Klassiker „Alarm im Weltall“ ein neues Soundgewand bastelten.

FAZIT: Nette Idee, die witzigen Kurzfilme neu zu vertonen. Über den ganzen Abend wirkte das Projekt jedoch ein wenig ermüdend und zeigte, eine Idee alleine ist nicht immer abendfüllend.