Landesbetrieb Mobilität informiert über anstehendes Bauprojekt

Es sind gerade mal 670 Meter, die ausgebaut werden, doch diese 670 Meter auf der B9 zwischen der Bahnunterführung und der Pfrimm-Brücke haben es in sich, sodass der Landesbetrieb Mobilität (LBM) von einer zweijährigen Vollsperrung ausgeht.

Im Bauausschuss stellte BERNHARD KNOOP, Leiter des LBM, die komplizierten Pläne vor, die der Ingenieur mit einer Operation am offenen Herzen verglich. Denn klar ist, dass die Bauarbeiten zugleich einen heiklen Eingriff in den Verkehrsfluss darstellen. Wie Knoop ausführte, nutzen derzeit rund 24.500 Fahrzeuge diesen Abschnitt. Dies ist spätestens ab Sommer nicht mehr möglich, da für die aufwendigen Arbeiten eine Vollsperrung dieses Streckenabschnitts notwendig ist. Der vierspurige Ausbau sieht eine Verbreiterung der heute zweispurigen Mainzer Straße auf 14,90 Meter, zuzüglich eines westlich verlaufenden 3,25 Meter breiten Rad- und Gehweges vor. Die Einmündung der Dr.-Otto-Röhm-Straße in die B 9 (Mainzer Straße) soll mit separaten Rechts- und Linkseinbiegespuren ausgebaut werden. Neben der Verbreiterung des bisher zweispurigen Tunnels folgt logischerweise auch der Ausbau der Bahnüberführung, die zukünftig eine Breite von 27,70 Meter aufweisen wird. Für die Autofahrer verbreitert sich das bisherige Nadelöhr von 12,80 Meter auf 23,70 Meter. Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Die Arbeiten schlagen mit insgesamt 17,5 Millionen Euro zu Buche. Der Hauptanteil wird jedoch vom Land getragen, sodass für die Wormser Stadtkasse lediglich 670.000 Euro anfallen.

Umleitungen notwendig
Um den Verkehrsfluss dennoch nicht zu behindern, wird der Verkehr über die Hafenstraße fließen. Die muss zuvor allerdings ertüchtigt werden. Für diesen Ausbau ist keine Vollsperrung vorgesehen. Hierbei kalkuliert man mit Ausgaben in Höhe von 1,75 Millionen Euro. KLAUS HARTHAUSEN, Stadtrat CDU, machte darauf aufmerksam, dass die Umgehung über die Hafenstraße für die zweigliedrigen Omnibusse problematisch sein könnte und wünschte sich dementsprechend eine Überprüfung der Pläne. Betroffen sind von den Plänen drei Buslinien. Gedacht hat man indes an den Schwerlastverkehr. Vorgesehen ist, dass dieser hauptsächlich über die Autobahnzubringer B9 und B47 geleitet werden, sodass dieser erst gar nicht über die Petrus-Dorn-Straße in die Hafenstraße kommt oder umgekehrt. Derzeit macht der Schwerlastverkehr rund 13 Prozent der gezählten Autos pro Tag aus. Umgeleitet wird auch der Radverkehr. Dieser soll über die „Kleine Weide“ und über die Straße „Am Holzhof“ geführt werden.

Zeitplan und Informationen
Gestartet wird das Projekt zunächst mit dem Ausbau der Hafenstraße im ersten Halbjahr 2022, ehe man im zweiten Halbjahr mit der eigentlichen Arbeit beginnt, der Verbreiterung der Mainzer Straße. Zunächst wird es nur Vollsperrungen an Wochenenden geben. Wie Knoop erklärte, müssen jedoch aufgrund von Arbeitssicherheit auch mehrmonatige Vollsperrungen vorgenommen werden. Damit niemand sagen kann, er hätte nichts gewusst, sind für die verkehrssensiblen Arbeiten mehrere Informationsveranstaltungen geplant. Dazu gehört auch, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich auf der eigens eingerichteten Homepage www.worms-b9.de immer über den aktuellen Stand informieren können. Zudem ist auch im ersten Quartal 2022 eine gemeinsame Pressekonferenz mit der Stadt Worms geplant. Um auch die Gewerbetreibenden im Industriegebiet Nord einzubinden, steht der LBM im regen Austausch mit der IHK Rheinhessen. Geplant ist die Freigabe der sanierten Straße Ende 2024/Anfang 2025. Knoop betonte jedoch, dass man dies nicht garantieren könne.