Eine Pressemitteilung der ebwo AöR:

Die intensiven Tonnenkontrollen der Entsorgungs- und Baubetrieb AöR der Stadt Worms (ebwo AöR) liegen noch nicht lange zurück, da scheint das richtige Trennverhalten bei einigen Nutzenden bezüglich des Biomülls schon wieder vergessen. Vielmehr scheint es so, als könne man sich nicht von den vermeintlich kompostierbaren Müllbeuteln trennen.

Aber warum dürfen die “kompostierbaren” Biomüllbeutel nicht verwendet werden? Schließlich sind die doch extra für den Biomüll, sollen sich auch auflösen… …und kosten erheblich mehr. Kompostierbares Plastik ist ein Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen. Jedoch schwankt dieser Anteil erheblich. Ein Biomüllbeutel kann zwischen 20 – 100 % aus Mais, Kartoffeln oder Zuckerrohr bestehen anstatt aus Öl. Als Laie und auch als Müllwerker:in kann man den Anteil an nachwachsenden Rohstoffen in den einzelnen Tüten jedoch nicht erkennen. Sogar bei idealen Bedingungen in den Großkompostieranlagen zersetzen sich die Tüten nicht genug – sofern sie sich überhaupt zersetzen und nicht einfach nur “zerkleinert” werden. Damit gilt das Ganze begrifflich als Mikroplastik 

 

Daher müssen „Biomüllbeutel“ – genauso wie herkömmliche Plastiktüten – vor oder nach der Kompostierung aussortiert werden. Oder besser: Sie werden erst gar nicht mit in den Biomüll geworfen. Dies ist der bessere Weg, um sicherzustellen, dass kein Mikroplastik als Kompost auf die Felder für Kartoffeln, Karotten, Rüben, usw. landet! Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden, in dem für Biomüll ausschließlich Zeitungspapier oder Papiertüten verwendet werden. Aber ist das Zeitungspapier aufgrund der Druckerschwärze nicht auch schädlich für die Umwelt? – Nein, die heutige Druckerschwärze hat keine Auswirkung und darf für das Einpacken von Bioabfall verwendet werden!

 

Ein weiteres oft verwendetes Argument: Ohne (kompostierbare) Plastiktüten stinkts im Biomüll – richtig, das tut es! Es ist Biomüll und das soll er auch bleiben! Eingewickelt in Zeitungspapier oder Papiertüten kann der größte Geruch gedämpft und Ungeziefer davon abgehalten werden, es sich darin gemütlich zu machen. Plastik- bzw. vermeintlich kompostierbare Plastiktüten sind nämlich auch kein Garant, um Madenbildung vorzubeugen (siehe Foto). 

 

Und lassen Sie sich beim Einkaufen von vermeintlichen recyclefähigen Kunststoffsäcken nicht in die Irre führen. Werbeaufdrucke wie z.B. “recycelfähig, recyclebar, bestehend aus recyceltem Material” bedeuten nicht, dass diese Säcke kompostierbar sind. Diese Säcke dürfen nicht in die Biotonne, sonst bleibt diese wegen falscher Befüllung stehen.

Auch der Werbeaufdruck “Bio” hat keine Aussage – dies ist oft nur eine Verkaufsmasche und sorgt für gezielte Fehlinformation der Kunden, um diese zum Kaufen zu bewegen (“Bio kann doch nicht schlecht sein, also kaufe ich es.”).

Die ebwo AöR appelliert daher an alle Wormser Bürger:innen, den  Plastiktüten – egal ob recyclefähig oder angeblich kompostierbar abzudanken und sich mit Zeitung und Papiertüten anzufreunden. Die ebwo AöR bedankt sich auch im Namen der Nachhaltigkeit bei allen Bürger:innen, die ihre Biomülltonne bereits richtig befüllen – weiter so!

Bei Fragen und Anregungen melden Sie sich gerne bei der Abfallberatung der ebwo AöR unter 06241/9100-70 und 06241/9100-72 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an abfallberatung@ebwo.de.