Bewohnerin verunsichert über fehlende Informationen der Stadt

Es war Sonntag, der 21. Juli 2019, als über den Notruf bei der Feuerwehr der Anruf einging, dass es in der Obdachlosenunterkunft in der Hafenstraße brennen würde. Nachdem das Feuer gelöscht war, zeigte sich das Ausmaß der Zerstörung und die Stadt erklärte, dass man langfristig eine neue Unterbringung suchen möchte. Zwischenzeitlich haben sich die Pläne geändert.

Es war wenige Monate bevor der verhängnisvolle Brand ausbrach, als die Stadt erkannte, dass die Unterkunft in der Hafenstraße, über die wir in der Vergangenheit mehrfach berichteten, erhebliche Brandschutz- und weitere bauliche Mängel aufweist. Als Konsequenz suchte man neue Unterbringungsmöglichkeiten, u.a. in dem für Asylbewerber geschaffenen Containerdorf auf dem Salamandergelände. Am 21. Juli um 13:45 Uhr wurde schließlich ein Brand gemeldet. Zwischenzeitlich lebten nur noch wenige Besucher dort. Wie es in der Pressemitteilung der Polizei hieß, wurde niemand durch das Feuer verletzt. Die Stadt erklärte wiederum in ihrer Pressemitteilung kurz danach, dass man sich im Unklaren sei, ob man die Hafenstraße weiterhin nutzen werde. Eine Sanierung war zudem vom Vermieter abhängig, denn das Gebäude gehört nicht der Stadt. Die Zeit verstrich und über die weiteren Pläne war alsbald nichts mehr zu hören. Was zu hören war, war jedoch die Brandursache, nämlich Brandstiftung. Als Täter konnte ein 29-jähriger Bewohner der Unterkunft ermittelt werden. Der Mann hatte die Brandlegung gestanden und wurde aufgrund mehrerer vorangegangener Straftaten auf Anordnung des Gerichtes in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Die Zukunft des Gebäudes war allerdings weiterhin ungewiss. Ende September erreichte WO! dann eine E-Mail einer Bewohnerin (Name ist der Redaktion bekannt). Sie gehörte zu den Bewohnern, die bereits wenige Monate nach dem Brand wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Wie sie schreibt, wohnt sie bereits seit neun Jahren dort. Dennoch lebte sie dort in dem Glauben, dass das Haus, wie angekündigt, irgendwann komplett geschlossen wird. Verunsichert schrieb sie, dass seit 20. September nun doch Sanierungsarbeiten stattfänden, ohne das es zuvor eine Information der Stadt gegeben hätte. Auf Nachfrage unseres Magazins bei der Stadt teilte uns schließlich Pressesprecher Jonas Diebold mit, dass man sich tatsächlich dazu entschlossen hätte, die Einrichtung an dieser Stelle weiter zu betreiben. Wann die Maßnahmen beendet sind, könne man wiederum nicht sagen, aber zumindest, dass die Kosten der Sanierung vom Vermieter getragen werden. Aktuell sind dort 19 Menschen untergebracht. Nach der Sanierung können 45 Plätze angeboten werden. Wie bereits in früheren Zeiten werden die Obdachlosen durch den Caritasverband einmal in der Woche betreut. Das gilt auch für die Personen auf dem Salamandergelände. Dort sind derzeit 35 untergebracht.