In der hiesigen Regionalkrimiszene ist Reiner Palzki wahrlich kein unbekannter. Bereits neunzehnmal ermittelte der bodenständige, aber spitzbübische Pfälzer Hauptkommissar in und um seine Heimat Schifferstadt herum. Zumeist stolpert er dabei unfreiwillig in den neuesten Fall. So auch in seinem jüngsten.
Eigentlich sollte es für Palzki und seine Frau ein ganz entspannter Samstag in Worms werden. Denn dorthin, genauer gesagt zum Motoryacht Club am Rhein, wurde Palzki zu einer Feier ein- geladen. Doch es kommt, wie es kommen muss und kurze Zeit nach seiner Ankunft treibt bereits eine Leiche im Bootshafen. Palzki, der eigentlich nicht zuständig ist, will trotzdem ermitteln und legt sich mit dem Wormser Polizeichef an. Wie die meisten Figuren im Palzki-Universum, ersonnen von Harald Schneider, ist natürlich auch dieser Charakter komplett überzogen. „Getoppt wurde sein Outfit durch einen speckigen Westernhut. Nur der Gürtel mit den Colts fehlte…“, beschreibt Schneider den nur Wayne genannten Wormser Sheriff. Während der Fall an sich eher gehobener Krimiroutine entspricht, sind es gerade die zahlreichen skurrilen Figuren, die dem Buch einen angenehmen Lesefluss verleihen. Die Ruhe in diesem Getümmel ist Palzki, der mit stoischer Ruhe beharrlich dem Verbrechen nachgeht, während er mit alltäglichen Problemen zu tun hat. So plagt ihn im Laufe der Handlung eine ordentliche Magenverstimmung aufgrund seines Hangs zu Currywurst und Schokolade. Natürlich lebt ein Regionalkrimi insbesondere auch von seinem Lokalkolorit. Und das nimmt Schneider, bis auf die Namen des Protagonisten der Geschichte, sehr ernst. So erklärt er im Nachwort, dass tatsächlich alle Wormser Personen namentlich real existieren. Natürlich spielt auch der Rhein selbst im actionreichen Finale eine wichtige Rolle. Welche genau, das muss jeder Leser selbst herausfinden. Wer sich auf den Fall einlässt, wird mit einem kurzweiligen und humorvollen Buch belohnt.
Autor: Harald Schneider Gmeiner Verlag
280 Seiten | 14,- Euro
ISBN 978-3-8392-0502-0