12. November 2022 | Lincoln Theater in Worms

Eine echte Premiere durften die Besucher am 12.11. im vollbesetzten Lincoln Theater erleben, wo der Wormser Andrè Lazar erstmals mit seinem Programm „Magie & Verbrechen“ gastierte.

Dabei war Lazar mit dem Versprechen angetreten, „Deutschlands erste True-Crime-Magic-Show“ zu produzieren. Das passt zu den heutigen Zeiten, in denen der „Tatort“ und andere Krimiformate boomen und True-Crime-Formate bei Netflix Rekordquoten erzielen, weil Verbrechen und Kriminalistik nach wie vor eine große Faszination auf Menschen ausüben. Der Gastgeber der Show, Andrè Lazar, ist in Ulm aufgewachsen und hat nach seinem Studium in Worms 2015 den Beruf des Polizisten ergriffen. Als heutiger Polizeikommissar versprach er im Vorfeld, dass die Faszination Verbrechen auf die Welt der Magie treffen würde, was ihn zum ersten Künstler im deutschsprachigen Raum macht, der diese beiden Themenwelten miteinander kombiniert. So wurden die Zuschauer Zeuge einer magischen Vernehmung oder erfuhren, was der größte Kunstraub der Geschichte mit dem Thema Magie zu tun hatte. Ansonsten gab es in Sachen Magie nicht wirklich etwas Neues zu sehen, fernab vom schwebenden Tisch, dem fehlenden Puzzleteil oder einer Frau, die in einem Kasten verschwindet. Das waren allesamt Tricks, die zum 1×1 der Magie zählen und die man in ähnlicher Form schon zur Genüge bei anderen Zauberern gesehen hat. Als ausbaufähig erwies sich auch der Bezug zur täglichen Polizeiarbeit. Da hätte man sich tatsächlich mehr echte Polizeifälle aus der Praxis gewünscht. Stattdessen präsentierte Lazar seine Recherchen zu dem nie gefassten „Zodiac-Killer“, die allerdings schon in dem Hollywoodstreifen „Zodiac – Die Spur des Killers“ mit Jake Gyllenhaal abgehandelt wurden.

Fazit: Auch wenn nicht alles rund lief, feierte Andrè Lazar trotzdem eine gelungene Premiere, für die es wohlwollenden Applaus der Wormser gab. An der Dramaturgie des knapp 80-minütigen Programms muss aber noch gearbeitet werden, wenn Lazar damit bundesweit auf Tour gehen will.

Text: Frank Fischer, Foto: Presse