20. September 2013
Fabrik Schauraum in Worms:
Am Anfang war das Wort und das hatte Michael Mahla, der als Laudator die Aufgabe übernahm, die beiden Jungkünstler Hannah G und maksmilla, deren Bilder Gegenstand der jüngsten Ausstellung in der Fabrik waren, vorzustellen…
Mit verschmitztem Witz sprach der Künstler und ehemalige OB-Kandidat über die Bedeutung des Schauraums der Fabrik e.V., der vor 20 Jahren jungen Künstlern erstmals die Möglichkeit bot, ihre Werke auszustellen. Im Gegensatz zu anderen Kunsteinrichtungen in der Nibelungenstadt bedurfte und bedarf es dort keinem akademischen Grad, um seine Kunstwerke präsentieren zu können, erläuterte Mahla. Natürlich hieße es aber nicht nur Schauraum, weil Menschen hineinschauen könnten, denn auch der Künstler habe die Möglichkeit, nach draußen zu schauen. Kunst beeinflusst schließlich das Leben genauso wie umgekehrt. Im Mittelpunkt des Abends stand aber nicht die Geschichte der Fabrik, sondern eben die beiden Wormser Nachwuchstalente, die unter dem Namen „unbuntes“ eine Auswahl ihrer Werke zur Schau stellten. Der Name der Ausstellung war dann auch Programm. Überwiegend in schwarz/weiß gehalten, waren es in erster Linie ausdrucksstarke Portraits, die einem in der ehemaligen Werkshalle entgegenschauten. Wie beide Künstler erläuterten, finden sie ihre Inspiration zumeist in der Welt der Popkultur. Düstere Portraits von Comic Figuren wie Superman und Joker zeugten auch davon. maksmilla darauf angesprochen, erzählte er, dass Comics maßgeblich daran beteiligt waren, wie er seinen Zugang zur Kunst fand. Hannah G, deren Bilder durch den pointierten Einsatz von Gold zuweilen an die Portraits von Klimt erinnern, ist in ihrem Grundton weniger düster. Mit dem Blick fürs Detail sind es vor allem die Blicke der Modelle, die faszinieren und gefangen nehmen. Die Künstlerin, die seit 2007 freischaffend arbeitet, betont im Gespräch, dass sie sich bei der Auswahl ihrer Vorlage auf ihre Intuition verlässt und zumeist von Details inspirieren lässt. Besonders ein auf Nessel, einem Jute-ähnlichen Stoff, gemaltes Bild, weiß mit seiner Detailfreudigkeit zu gefallen. Am Ende der Vernissage zeigte sich Fabrik e.V. Vorsitzender Dela Biehl sichtlich zufrieden. Auch nach 20 Jahren Schauraum freut es ihn immer noch, jungen Talenten die Möglichkeit zu bieten, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Übrigen würde er dies gerne auch jungen Wormser Bands ermöglichen, aber derzeit scheint es musikalisch in der Nibelungenstadt nicht ganz so lebendig auszusehen wie in der bildnerischen Kunst.
FAZIT: Sehenswerte Ausstellung der beiden sympathischen Wormser Nachwuchstalente Hannah G und maksmilla, die einmal mehr zeigte, dass der Kulturverein der Fabrik e.V. im Wormser Kulturbetrieb eine wichtige Position einnimmt. Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Oktober zu sehen.