KURZBIO Geboren ist sie in Kolumbien, doch seit rund neun Jahren lebt die studierte Betriebswirtin Rosa Schumann-Montoya im rheinhessischen Worms und begleitet ehrenamtlich seit dem 28.07.2016 das Amt der Fahrradbeauftragten in unserer Stadt. In dieser Funktion ist sie Kontaktperson zwischen Bürgern, Politik, Verbänden wie ADFC, BUND etc., Polizei, Straßenbaulastträger und der Verwaltung. Im Vordergrund steht für sie die Koordination und Unterstützung von Initiativen und Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs. Auch nimmt sie an Aktionen und Seminaren rund ums Fahrrad teil. Ziel der Fahrradbeauftragten ist es, dazu beizutragen, Worms als fahrradfreundliche Stadt weiter zu entwickeln. Sie selbst besitzt aus Überzeugung kein Auto und erledigt alles mit ihrem Fahrrad. Sie ist Mitglied des Freundeskreises der Nibelungen-Festspiele und begeisterter Wormatia-Fan.
Was ist Ihre Lieblingsfahrradstrecke?
Die eine ist in Richtung Norden, entlang des Rheines, über Rheindürkheim bis zur Eicher Fähre. Der Rückweg führt auf der hessischen Seite über die Wirtschafts- und Forstwege, was mir einfach Ruhe und Gelassenheit gibt, und wenn möglich lege ich mich auf eine Sandbank, genieße die frische Luft und lausche den Wellen, wenn Schiffe vorbeifahren. Die andere ist in Richtung Süden, am Rheinufer bis zur Autobahnbrücke, die über eine Fahrradtrasse verfügt. Auf der hessischen Seite geht es wieder Richtung Norden, ab und zu mit einer kleinen Rast bei Ikea oder zum Abschluss bei Kolbs Biergarten.
Wenn Sie lange Strecken fahren, was haben Sie unbedingt dabei?
An erster Stelle stehen bequeme Funktionskleidung und Helm. Trinkflasche, eine gute Radwanderkarte, Luftpumpe, Handy und Geldbeutel habe ich auch immer dabei.
Wo würden Sie gerne mal Radfahren?
Es gibt so viele wunderschöne Radwege in Deutschland, z.B. der Rhein-Radweg von Bingen bis Koblenz und dann weiter über den Mosel-Radweg bis Trier, die beiden Strecken müssen bezaubernd sein. Auch den Ostseeküsten-Radweg finde ich sehr interessant. Es sind 650 km von Travemünde bis Usedom. Der Beschreibung des ADFC-Magazins nach, ist diese Strecke für Naturliebhaber sehr beeindruckend. Der Donau-Bodensee-Radweg ist eine weitere Route, die auch auf meiner Liste steht, es sind 152 km von Ulm an der Donau bis Kressbronn.
E Bike oder normales Rad?
Momentan fahre ich normales Fahrrad, aber mein Interesse für E-Räder ist zunehmend. Ein Fahrrad, das mich bis Tempo 25 beim Treten unterstützen kann, bedeutet nicht, dass ich nicht mehr schwitzen will, sondern vor allem, dass ich Strecken fahren könnte, die ich mit normalen Fahrrädern nicht oder nur schwer bewältigen könnte.
Jemand schenkt Ihnen 1000 Euro, was würden Sie damit tun?
Ich würde antworten, dass ich dieses Geld sparen würde, bis ich die Summe für den Kauf eines guten E-Bikes habe. Aber nach meiner Erfahrung Anfang dieses Jahres, als ich bei einer Wanderung im Pfälzer Wald mein linkes Sprunggelenk gebrochen habe und immer noch nicht normal laufen kann, überlege ich gerade, dass das Leben sich plötzlich und vollkommen unerwartet durch einen Schicksalsanschlag ändern kann. Genau deswegen würde ich gerne die 1000 Euro in meine Tasche stecken, aufs normale Fahrrad steigen und auf einem der schönsten Radwege Deutschlands radeln.
Was ist Ihr Lieblingsort in Worms?
Café Affenhaus ist mein Lieblingsort, ein kleines, familiäres und sehr gemütliches Café, wo ich mich immer gut fühle, Bekannte treffe und wenn der KulturSalon unter der Leitung von Herrn Schäf stattfindet, schöne Geschichten hören kann.
Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?
„Toni Erdmann“. Mir hat der Film sehr gut gefallen, vor allem weil er mich daran erinnert hat, dass der Humor das Leben leichter machen kann.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Anstatt einen perfekten Tag zu beschreiben, würde ich gerne über einen schönen Tag reden, denn was perfekt ist, sollte keine Schwankungen haben. Mein Leben braucht keine perfekten Tage, sondern Tage voller Aufregung.
Was inspiriert Sie?
Das Gefühl von Freiheit, wenn ich auf Reisen Motorrad mitfahre…