David maier

In Worms steht sein Name seit rund 20 Jahren für Kultur. Seine ersten Erfolge feierte er bereits als Schüler gemeinsam mit seinem Freund Matthias Schärf. Unter dem Namen „Twinset“ erspielten sie sich im Laufe der Jahre einen Namen, ehe es schließlich mit dem „Voiceclub“ einen Neustart als Band gab. Spielten sie zuvor noch Coversongs, begannen beide nun, auch mit eigenen Songs auf sich aufmerksam zu machen. Insofern war es nur konsequent, dass der nächste Schritt ein Studium an der Popakademie in Mannheim war. Zudem studierte Maier Musik und Komposition in Dublin und Ludwigsburg. Als Musiker und Autor arbeitete er mit zahlreichen Künstlern, unter anderem mit Xavier Naidoo, den Fantastischen Vier oder der SWR Big Band zusammen. Außerdem war er für verschiede- ne Produktions-, Plattenfirmen sowie Verlage tätig. Mit dem multivisuellen Bandprojekt „Das Vereinsheim“ feiert er live große Erfolge, ebenso mit der satirisch angehauchten Band „Mini Moustache“. Nebenbei verfasste er noch eine Kinderhörspiel-Reihe („Paul Pantoffel“). Seit 2011 ist Maier künstlerischer Leiter des Festivals „Worms: Jazz & Joy“. 2015 rief er das alternative Kulturfestival Pop-Up-Worms ins Leben. Nachdem er zwei Jahre als Referent für das Kulturmanagement der Stadt Offenbach arbeitete, wechselte er schließlich 2018 ins Wormser Rathaus. Dort teilte sich zunächst die Kulturkoordination mit Volker Gallé, ehe der sich im Frühjahr 2021 in den Ruhestand verabschiedete. Zwischenzeitlich bewarb sich der promovierte Kulturmanager für die SPD als Bundestagsabgeordneter, scheiterte aber knapp an Jan Metzler. Das Positive daran: Maier bleibt so auch weiterhin der Stadt als Kulturkoordinator erhalten.

Was sind die Aufgaben eines Kulturkoordinators?

Als Stabstelle des Oberbürgermeisters steuert die Kulturkoordination die Kulturentwicklung in Worms. Es geht um die Weiterentwicklung der so genannten Kulturprofile (Dom, Reformation, SchUM, Nibelungen), die Förderung der freien Szenen und des Ehrenamts, um die Koordination unseres Weltkulturerbes – all das mit dem Ziel, Kultur in Worms zu ermöglichen und zu stärken. Außerdem: Über Kulturarbeit können wichtige Fragestellungen, zum Beispiel zu Integration, Inklusion und Demokratie, reflektiert werden. Ich begreife Kulturarbeit auch als Motor, der die Auseinandersetzung der Stadtgesellschaft mit der Frage „In welcher Stadt wollen wir leben?“ antreibt – und damit ist Kultur auch Motor der Stadtentwicklung.

Warum ist Kultur für die Menschen wichtig?

Schwer in einem Satz zu beantworten… Kultur macht uns aus.

Was würden Sie gerne als Kulturkoordinator in der Wormser Kulturlandschaft verändern/verbessern oder ergänzen?

Ich werbe dafür, dass wir mutig sind bei der Umsetzung neuer Konzepte, dass wir Räume in der Stadt öffnen, die kulturelle, gesell- schaftliche Teilhabe schaffen. Ich wünsche mir diesen gemeinsamen Mut, neue Ideen für unsere Stadt und unser Miteinander zuzulassen.

Sie haben eine Wild Card für Jazz & Joy. Wen würden Sie gerne nach Worms holen, egal ob realistisch oder nicht?

Paul McCartney. Keine Frage.

Sie werden zum Essen eingeladen und dürfen alles bestellen, was Sie möchten. Was würden Sie bestellen, inklusive Getränk?

Im Zweifelsfall Schwäbisch-Rheinhessisch: Maultaschen mit gemischtem Salat und Riesling.

Fünf Songs, die für den Soundtrack Ihres Lebens unverzichtbar sind?

Da würden noch viele mehr zusammenkommen, aber als Anfang: God only knows, Beach Boys. Great Expectations, Elbow. I can`t make you love me, Bonnie Raitt. Raus aufs Land, Die höchste Eisenbahn. High and Dry, Radiohead.

Wer ist der beste Sänger aller Zeiten und warum?

Wahrscheinlich Frank Sinatra, weil er so beiläufig, so gut phrasiert hat. Einfach ein wahnsinnig cooler Typ.

Wie finden Sie Ruhe?

Durch den Familienurlaub auf dem Bauernhof.

Ihre Lieblingsorte/plätze in Rheinhessen?

Pfrimmpark, Worms. Marktplatz, Mainz. Hohlwege, Alsheim. Roter Hang, Nierstein. Viele mehr!

Wie würden Sie Ihren eigenen Arbeitsstil beschreiben?

Chaotisch-lösungsorientiert.

 

Die Fragen stellte Dennis Dirigo

Foto: Erik Winter