„Der Ton macht die Musik!“, so oder so ähnlich könnte bereits in jungen Jahren das Lebensmotto von Christian Ruppel gelautet haben. Heute, viele Jahre später, schreibt er auf der firmeneigenen Homepage selbstbewusst: „Unser Ton macht die Musik“. Seit rund 25 Jahren ist der Wormser Geschäftsführer von Medienpark-Vision und hat aus einem Jugendhobby einen Beruf gemacht. Längst ist er aber nicht nur für den perfekten Ton zuständig, sondern beschäftigt sich mit allen Aspekten moderner Veranstaltungstechnik. Damit hat er es zu einem Renommee gebracht, das ihn längst in ganz Deutschland etabliert hat.
Angefangen hat alles ganz klein, nämlich mit dem Basteln im familieneigenen Partykeller. Schon während seiner Schulzeit in der Karmeliterschule wagte er sich immer wieder an ausgemusterte TV-Geräte. Er baute die alten Boxen aus, um anschließend mit ihnen den besagten Partykeller zu beschallen. Wie so viele junge Leute, führte ihn sein Weg auch irgendwann in die Tanzschule Wienholt. Das Tanzen hatte es ihm zwar auch angetan, immerhin besuchte er die Tanzschule bis zum Goldstar Kurs, was ihn allerdings noch mehr begeisterte, war die DJ-Tätigkeit, für die anfangs der bekannte Wormser DJ Ralf Schulz zuständig war. Nachdem dieser sich anderen Tätigkeiten zuwandte, übernahm Christian den Job an den Reglern, half beim Um- und Ausbauen der Anlage und verbrachte ganze acht Jahre in der Traditionstanzschule. Da ihm schon früh klar war, dass ihn diese Art von Technik begeistert, beschloss er, bei der Firma Stolze in Horchheim eine Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker zu machen. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung fand er eine Anstellung als Tontechniker beim ZDF. Eingesetzt für Außenaufträge konnte er sich hier erstmals intensiv mit Veranstaltungstechnik auseinandersetzen. Bei Shows wie „Marianne und Michael“, dem „Sonntagskonzert“ oder „Wetten, dass…?“ lernte er aber auch schnell, dass das Geschäft in der Unterhaltungsbranche streng hierarchisch organisiert ist. Bis er endlich aktiv Hand an die Regler legen durfte, verging einige Zeit. Nach Weiterbildungen in diesem Bereich durfte er schließlich an die sogenannten Beschallungskonsolen, als Nicht-Profi würde man wahrscheinlich einfach „Mischpult“ sagen. Bereits während seiner Ausbildung meldete der umtriebige junge Mann ein Gewerbe an, um mit seiner Firma „Discotechniken Highwayman“ gemeinsam mit einem Kumpel durch Hallen zu tingeln und Partys zu organisieren. Daraus entstand auch ein Verleih. Rückblickend sagt der Tontechniker, dass das alles mehr Spaß machte, als dass es Geld einbrachte.
Im Oktober 1992 folgte schließlich der erste große Schritt Richtung Selbständigkeit. Er gründete die Firma „Vision – Licht und Ton“, damals noch mit Firmensitz im ländlichen Flörsheim-Dalsheim und einem eigenen Tonstudio im Portfolio. Seitdem hat sich auf dem Markt viel getan, u.a. ist das aufwendige Aufnehmen im teuren Studio dem Homerecording im heimischen Proberaum gewichen. Gefragt ist in diesem Segment zumeist nur noch das abschließende Mastering. Mit dem Wandel des Schwerpunktes der Firma, änderte sich auch der Name. Aus „Vision“ wurde der „Medienpark Vision“. Aber auch Christian Ruppels Leben veränderte sich. Christian heiratete und schon bald kam auch der Familiennachwuchs. Damit war klar, dass die Selbständigkeit zwar eine feine Sache ist, er aber auch für eine Familie sorgen musste. Eine Festanstellung sollte parallel zu der Firma her. Der Techniker fand diese bei einer Übertragungswagen-Firma, die für das ZDF und den Spartensender Phoenix arbeitete. Das Geschäft lief gut, so gut, dass die Doppelbelastung zu purem Stress wurde. Acht Monate reagierte er nachts auf spontane Übertragungsanfragen des Fernsehsenders. Der Zeitaufwand war enorm, doch dann rief ihn ein Kollege an, der für André Hellers aufwendige Show „Afrika, Afrika“ arbeitete, und fragte an, ob er als Sound-Designer einspringen könne. Gelernt hatte er das zwar nie, aber seine langjährige Erfahrung ermöglichte es ihm, auch in diesem Bereich schnell Fuß zu fassen. Wie er selbst sagt, lernte er in dieser Zeit ein Rock’n’Roll-Netzwerk kennen.
Überzeugt von seinem technischen Talent und seiner Zuverlässigkeit wurde er weiter empfohlen. Heute sind das Geschichten von gestern. „Letztlich bin ich da reingewachsen“, erklärt der Wormser bescheiden. Bescheiden sind jedoch ganz und gar nicht die Referenzen, die die Firma mittlerweile vorweisen kann. Zwischenzeitlich angesiedelt in der Alzeyer Straße, liest sich die Liste der Musiker, die Christian Ruppel und sein Team im Laufe der Jahre betreuten, wie ein „Who is Who“ der Popmusik. Nach einzelnen gefragt, erzählt er, dass er da schon vieles erlebt hat, im Guten wie im Schlechten. Ganz Gentleman, schweigt er jedoch. Lediglich in Bezug auf Lionel Richie möchte er dann doch was loswerden und erzählt, dass er damals schon nervös war, in Anbetracht eines solchen Superstars. Was ihn schließlich beeindruckte, war die unglaubliche Professionalität und ausgesprochene Gelassenheit, mit der der Superstar auf Probleme während der Vorbereitungszeit reagierte. Zu den anderen großen Musikern gehören Namen wie Paul McCartney, Phil Collins, Al Jarreau oder auch der Star-Geiger David Garrett. In Worms kennt man den markant transparenten Sound seiner Firma besonders von Jazz & Joy, wo er schon zwanzig Mal für Beschallung und atmosphärisches Licht sorgte. Hier ist ihm besonders das Konzert der „Fantastischen Vier“ in Erinnerung. „In meiner Jungend hab ich „Die Da“ gefeiert, und plötzlich sorgte ich im Rahmen von Jazz und Joy mit der stressfreien Crew der Jungs für den Sound“, sagt er begeistert.
Seine Firma Medienpark Vision ist allerdings nicht nur in der Welt der Rockmusik zuhause, sondern ist auch fester Bestandteil des Nibelungen-Universums. Seit 2003 war er 15 Mal für die Festspiele tätig, was für ihn eine ganz besondere Herausforderung war. Star-Regisseur Dieter Wedel zeigte sich von der Arbeit der Techniker aus Worms sehr angetan, so dass er diese nach Ende seiner Tätigkeit bei den Nibelungen einfach mit nach Bad Hersfeld nahm. Bei Christian Ruppel muss es aber nicht immer das große Spektakel auf großer Bühne sein. Seit einigen Jahren sorgt er in der berühmten Gruselnacht am 31.10. dafür, den begeisterten kleinen Freunden von Süßem oder Saurem einen wohligen Schauer über den Rücken zu jagen. Im beschaulichen Garten eines Hauses in der Alicestraße organisiert er jährlich mit Nachbarn und deren Kindern eine kleine Halloween-Show, die sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut. Hierbei steht vor allem der Spaß im Vordergrund, wobei Christian Ruppel diesen auch bis heute in seinem Job findet.