Nach vier Niederlagen und einem Remis im Schicksalsmonat März waren die Wormaten wieder tief in die Abstiegszone gerutscht. Im April sah die Bilanz mit sechs Punkten aus fünf Spielen bis dato etwas besser aus*. Freilich ist auch das zum Sterben zu viel, aber zum Leben zu wenig. Was jedoch Hoffnung macht: Die Moral der Mannschaft stimmt, denn in all diesen fünf Spielen geriet der VfR zuerst in Rückstand, holte aber noch drei Mal einen Punkt und drehte die Partie gegen den TSV Steinbach sogar noch in einen Sieg. Das macht Hoffnung für die letzten drei Saisonspiele, in denen noch mindestens ein Dreier gelingen muss.
Nachdem Ende März auch noch die Partie gegen den Mitkonkurrenten TSV Schott Mainz zuhause mit 2:3 verloren ging, waren – nach fünf sieglosen Spielen in Folge – die dahinter liegenden Teams sehr nahe an Wormatia Worms herangerückt. Als man am 1.4. bei der TSG Hoffenheim II nach einer Stunde mit 0:2 in Rückstand lag, schien man auf die nächste Niederlage zuzusteuern. Dass Jan Lucas Dorow durch einen Doppelschlag (73./77. Minute) noch den Ausgleich schaffte, bedeutete nicht nur einen überraschenden Punktgewinn, sondern ebenso eine kleine Moralspritze für das anstehende Verbandspokal-Halbfinale beim FC Bienwald-Kandel, das am 4.4. souverän mit 10:0 gewonnen wurde (siehe nebenstehenden Bericht). Das nahm nicht nur großen Druck von der Mannschaft, sondern war auch Balsam für die Seele der Fans. Wie wichtig dieser Sieg für Mannschaft und Fans war, zeigte das folgende Heimspiel am 7.4. gegen den TSV Steinbach. In der ersten Halbzeit fanden die Mannen von Steven Jones gegen die gewohnt bissigen Steinbacher kaum einen Zugriff auf das Spiel und lagen folgerichtig zur Pause mit 0:1 in Rückstand. Nach der Pause kämpften sich die Wormser aber zurück ins Spiel und waren prompt auch mit Fortuna im Bunde. Ein Eigentor der Steinbacher (51.) und ein berechtigter Foulelfmeter (Auracher 60.) brachten eine aufopferungsvoll kämpfende Wormatia auf die Siegerstraße. Aber selbst nach dem Ausgleich der Steinbacher (73. Tahiri) spielten die Wormaten weiter nach vorne, immer wieder angetrieben von den nun wie eine Eins hinter der Mannschaft stehenden Fans. Die Belohnung erfolgte in der 89. Minute, als Marco Raimondo-Metzger den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer einköpfte und für minutenlange Jubelarien nach dem Schlusspfiff sorgte. Unter der Woche fand am 10.04. das Nachholspiel bei Eintracht Stadtallendorf statt und dürfte als Kuriosum in die Geschichte beider Vereine eingehen. In einem insgesamt mehr als drei Stunden andauernden Spiel, das wegen Gewitter mehrfach unterbrochen wurde, ließen sich die Wormser auch nach dem frühen Rückstand (17.) nicht aus der Ruhe bringen und erzielten postwendend durch Patrick Auracher (21.) den Ausgleich. Der Kapitän sicherte seiner Mannschaft damit einen Punkt gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf, der in der Endabrechnung noch eminent wichtig sein könnte. Im folgenden Auswärtsspiel bei „Angstgegner“ SSV Ulm (14.04.) gab es dann wieder die übliche Niederlage, die mit 0:3 diesmal besonders heftig ausfiel. Erschwerend kam hinzu, dass der Mannschaftsbus vor dem Spiel stundenlang im Stau stand und erst kurz vor Spielbeginn in Ulm eintraf. Dementsprechend klingelte es bereits nach 25 Sekunden zum ersten Mal im Wormser Tor. Trotzdem darf man sich, vor dem Hintergrund, dass auch das Torverhältnis noch ausschlaggebend sein könnte, nicht so deutlich abschießen lassen. Die Vorzeichen vor dem Abstiegsduell mit Hessen Kassel, die vier Punkte hinter Worms lagen, waren klar. Ein Sieg wäre ein entscheidender Schritt Richtung Klassenerhalt, eine Niederlage wäre aufgrund des leichteren Restprogramms von Hessen Kassel eine mittlere Katastrophe. Dass es dann letztendlich „nur“ ein Unentschieden wurde, das sich aber wie ein Sieg anfühlte, lag an dem späten Ausgleichstreffer (91.) durch einen 25-Meter-Freistoß von Benni Maas. Zuvor hatten die 1.080 Zuschauer leidenschaftlichen Abstiegskampf mit vielen Emotionen erlebt, bei dem sich beide Teams nichts schenkten. Womöglich haben die Zuschauer dieses Freitagabendkrimis am 20. April das wichtigste Wormser Tor der gesamten Saison gesehen. Und ein äußerst sehenswertes noch dazu.
Aktuelle Lage drei Spieltage vor Schluss
Drei Spieltage vor Schluss sind die Teams ab Platz 13 (Stadtallendorf) akut abstiegsgefährdet. Wormatia liegt aktuell auf Platz 14. Da kein Team aus dem Südwesten aus der 3. Liga absteigt, würde dieser Platz zum Klassenerhalt reichen. Platz 15 und 16 reichen nur für den Klassenerhalt, wenn beide Vertreter aus der Regionalliga Südwest den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Hinter dem VfR lauern die Stuttgarter Kickers, Hessen Kassel und TUS Koblenz. Selbst der aktuelle Achtzehnte, Schott Mainz, könnte theoretisch noch an der Wormatia vorbei ziehen. Einzig der Neunzehnte, SV Röchling Völklingen, steht bereits als erster von mindestens drei, eventuell sogar bis zu fünf möglichen Absteigern fest. Da die Wormatia an den letzten drei Spieltagen noch nach Elversberg und Freiburg reisen muss, wo bereits ein Punkt überraschen würde, ist ein Sieg im letzten Heimspiel der Saison am 5. Mai gegen Röchling Völklingen Pflicht und würde den Verein dem Klassenerhalt einen entscheidenden Schritt näher bringen.