Autoren: Dennis Dirigo und Jim Walker jr.

24./25./26. Januar 2014
Die Funzel in Worms :

Die „Funzel Acoustics 2014“ waren ein voller Erfolg. Zweimal voll und einmal brechend voll – das riecht nach einem neuen Besucherrekord.

Freitag:
Eröffnet wurden die diesjährigen „Funzel-Acoustics“ von einem alten Bekannten, denn TOM BOLA präsentierte ausgewählte Songs von Bob Dylan, The Byrds und anderen. Leider ging die Musik etwas im Gemurmel der ankommenden Gäste unter. War ja noch früh am Abend. Erstmals für Stimmung sorgte dann das Projekt „DEVILS RIGHT AND LEFT HAND“ von Robert Maaß (Gitarre) und Christian Herd (Gesang), die in ruhigem Gewand ausgewählte Songs von Johnny Cash präsentierten. Mit „Folsom Prison“ oder auch „Ring of Fire“ genau das Richtige, um den noch frühen Abend aufzulockern. Gegen 21 Uhr sorgten dann die „VAGABOND KINGS“ aus Eich für die Überraschung des Abends. Die vierköpfige noch junge Band verstand es von Anfang an, das Publikum für sich zu begeistern. Ihre Musik, die irgendwo zwischen Rock, Pop und Blues lag, sorgte in den ersten Reihen für ordentliche Tanzstimmung. Charismatisch vor allem Sängerin Sarah, die gerade bei Coversongs wie „Hit the Road Jack“ oder „Fever“ ihre grandiose Stimme perfekt einsetzte. Danach sollte ein kleines Highlight für das Funzel-Publikum folgen. Mit „QUIETSCH FIDELIO“ folgte eine reine Falco-Coverband und nicht wenige fragten sich, wie das denn akustisch möglich sei. Die Band (Matteo-Trompete, Olivia Cazzato/ Tobi Lensinger – Backing Vocals, Robert Maaß – Akkordeon, Andre Held – Klavier, Jim Walker jr. – Vocals, John Evangelium – Gitarre, Lasse Engström – Bass, Pete Thursty – Schlagzeug) löste mit ihrem einzigartigen Sound sofort frenetische Stimmung in der Funzel aus. Dank der durchaus authentischen Darbietung brachten sie das Publikum mit Hits wie „Der Kommissar“ oder „Ganz Wien“ wieder zurück in die 1980er Jahre.

Samstag:
Auch am zweiten Tag erwiesen sich die Funzel Acoustics als wahrer Publikumsmagnet. Dicht an dicht gedrängt war zeitweise ein Vordringen zur Bühne nahezu unmöglich, was leider das Hörvergnügen ein wenig erschwerte. Wer dennoch seine Lauscher in Richtung Bühne ausrichtete, wurde mit einem abwechslungsreichen Programm belohnt. Den Startschuss gab erneut der aus der Wormser Musikszene nicht mehr wegzudenkende TOM BOLA. Mit seiner entspannten Art, Bekanntes und weniger Bekanntes neu zu interpretieren, war Bola ein mehr als gelungener Opener. Mit DANIEL GUTTANDIN kam anschließend ein neues Gesicht auf die Bühne. In bester Singer-Songwriter-Manier begeisterte der Mainzer Musiker das Wormser Publikum. Sehr beeindruckt von den vielschichtigen Songs zeigte sich auch Funzel-Urgestein Willi Rohr. Nach kurzer Umbaupause ging es mit der jungen ASTRID BELLEFROID und deren Begleiter MICHAEL MAHLA weiter. Mit ordentlich gespielten Cover Versionen wie „Because the night“ (der von Bruce Springsteen geschriebene Patti Smith Hit) konnten sie schnell das Publikum für sich gewinnen. Mit „THE DULLAHANS“ steuerte  der Abend seinem ersten Höhepunkt entgegen. Binnen weniger Minuten verwandelte die Viernheimer Band die altehrwürdige Funzel kurzerhand in einen Irish Pub und trieb die Stimmung in Richtung Siedepunkt. Damit schufen sie den perfekten Boden für die in Worms fast schon kultisch verehrte Coverband um Sänger TONY LOVE. Arm in Arm grölte sich das Publikum, gemeinsam mit den Musikern, einem großartigen Ende eines großartigen Abends entgegen.

Sonntag:
Der traditionell etwas ruhigere Sonntag war dieses Jahr von Anfang an sehr gut besucht. So überraschte es nicht, dass man zu Beginn des Konzerts nicht unbedingt einen Sitzplatz fand. Den Beginn machte der erst 16-jährige FELIX FRANKE, der sich, von TOM BOLA als Rhythmus-Gitarrist begleitet, um das Werk von Neil Young kümmerte. Mit einer soliden Gitarren- und Stimmleistung, schaffte er es tatsächlich, an Neil Young anzuknüpfen und mit „Heart of Gold“ eine erste Duftmarke für den Abend zu setzen. Mit „THE SCARVES“ (Robert Maaß – Gitarre, Sabrina Bock – Gesang, Matthias Merkel – Bass) folgte ein Projekt, das sich auf Klassiker wie „Fields of Gold“ oder „Tears in Heaven“ spezialisiert hat. Der perfekte Moment, um ein wenig in Melancholie zu versinken. Richtige Stimmungskanonen waren dagegen CLARA MANU, MICHAEL MAHLA UND THORSTEN, die mit einem stilvollen Mix aus traditioneller brasilianischer Musik die Funzel in Erregung versetzten. An einigen Stellen wurde sogar getanzt. Als letzte Gruppe des Abends beschäftigten sich THOMAS UHRIG und TOBIAS LENSINGER mit der Musik von Hannes Wader und anderen deutschen Liedermachern. Mit viel Respekt und Schönheit sorgten die erzählenden Lieder wie „Kokain“ oder „Heute hier morgen dort“ für ein perfektes Ende der „Funzel Acoustics 2014“.