25. – 27. Januar 2019 | Die Funzel in Worms:

Sie sind bereits eine feste Institution in der Wormser Musikwelt, immer am letzten Wochenende im Januar. Die Funzel Acoustics gingen in diesem Jahr über drei Abende, an denen 12 Bands auftraten.

FREITAG: Rund 70 Leute hatten sich eingefunden, um dem Opener Open Land zu lauschen. Hier gab es ein bisschen Pink Floyd und Deep Purple auf die Ohren. Sänger und Gitarrist BERNI SMITH durfte auch gleich stehenbleiben und mit seiner zweiten Formation THE MARKS auf der Bühne bleiben. Der Höhepunkt war mit Sicherheit, als die Band mit der Funzel ein bisschen Westernhagen trällerte. Weiter hätte es mit ANLUSSI gehen sollen, die aber kurzfristig der allgemeinen Grippewelle zum Opfer fielen. Also betraten AXEL AND THE YOUNGSTERS die Bühne, die mit witzigen Folk-Rock-Saufliedern, mit dezentem Fußballeinfluss, ein wahres Feuerwerk mit dem Publikum feierten.

SAMSTAG: Hier war es so voll, dass irgendwann bei gefühlten 200 Menschen ein Einlass-Stop erlassen werden musste. Schade für die Bands, denn es war zeitweise einfach zu voll. Den Anfang machte die erst vor wenigen Wochen gegründete Combo SLIGHTLY DIFFERENT, die an diesem Abend ihren ersten Auftritt ablieferte. Mit Alternative Rock Covern spielten sie sich schnell in die Herzen des Publikums. Naja, singt nicht jeder gerne bei den Foo Fighters mit? Im Anschluss folgte WHITE TRASH BEAUTIFUL, die sowas wie die Funzel Hausband darstellen, besteht diese doch aus hauseigenem Personal und Stammgästen, die den Tresen kurz verließen, um die Bühne zu entern. Bei Songs zwischen Bush und Pearl Jam wurde richtig schön mitgegrölt. Herrlich. Weiter ging es mit THE CHOCOLATE COVERED PRETZELS, die den Traum aller Schwiegermütter am Bass haben. Mit ungewöhnlichen Covern von Künstlerinnen wie Britney Spears bot die Band beste Unterhaltung und sorgte für eine schöne Gaudi. Den Abschluss bildeten SOCIAL SERVICE, die nach über sechs Jahren wieder in der Originalbesetzung antraten. Hier würde ich nahezu von einem Abriss sprechen. Auch ihr Klassiker von Billy Ray Cyrus‘ „Achy Breaky Heart“ wurde wieder begeistert vom Publikum aufgenommen.

SONNTAG: JAMMERHEINZ, die sich selbst als die Retter der verbotenen Lieder bezeichnen, präsentierten dieses Jahr eine Reihe tschechischer Protestsongs, die auf jeden Fall interessant anzuhören waren. Direkt danach kam mit SCHÄFER ein Singer-Songwriter auf die Bühne, der nur mit seiner Gitarre und seiner Stimme überzeugte. Vor allem sein eigenes Material kam sehr gut an. Mit THE GLOOMY BROTHERS AND SISTER RIC betrat dann die Traditionsband überhaupt die Bühne. Mit Country, Western, Gejodel und viel Hank Williams im Gepäck, wurde die Funzel kurzerhand in einen Saloon verwandelt. Den Abschluss des diesjährigen Festivals bildete das DUO CON ALMA, das lateinamerikanische Rhythmen für sich sprechen ließ. Eine hochgelobte und positive Bereicherung, da waren sich alle einig.

Fazit: Danke für drei Tage wundervolle Musik. Das waren rundum gelungene Funzel Acoustics.