Weg mit diesem unsäglichen 2020. Auch wenn die Vorzeichen während eines bundesweiten Lockdowns nicht gerade gut stehen, sollten wir uns den Optimismus nicht nehmen lassen. 2021 wird alles besser.
Normalerweise sitzen wir zum Jahresende in der Redaktion zusammen, um vor der Januar-Ausgabe noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Das macht zumeist großen Spaß, herauszufiltern, welche Konzerte, Theaterstücke, Ausstellungen oder Lesungen im Jahresrückblick besondere Erwähnung finden sollten. Welche skurrilen Dinge passierten in der Stadt, was hat sich politisch getan? Im letzten Jahr, in dem die Kultur ab März einem faktischen Arbeitsverbot ausgesetzt war, schien es dagegen nur ein Thema zu geben. Allgemein dürfte die Einigkeit groß darüber sein, dass 2020 aus wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und gesundheitlicher Sicht ein verheerendes Jahr war. Vielleicht hatten wir deshalb selten zuvor in unserer 15-jährigen Verlagsgeschichte so wenig Lust auf einen Jahresrückblick, weshalb dieser so kurz wie noch nie ausfällt. Stattdessen haben wir uns für einen Jahresausblick entschieden, der ein Stück weit Lust auf das neue Jahr machen soll. Unter dem Motto „Auf was dürfen wir uns 2021 freuen“ stellen wir die kulturellen Highlights des Jahres vor, u.a. erwartet die Wormser, neben einer Ausstellung und dem Luther-Stück bei den Nibelungen Festspielen, auch einige Rahmenveranstaltungen im diesjährigen Lutherjahr. In der Rubrik „Bauen, Wohnen & Leben in Worms“ berichten wir über Bauprojekte im Jahr 2021, auf die wir uns freuen können, und stellen vier Fragen zu baulichen Entwicklungen, die man im neuen Jahr dringend klären sollte. Und nicht zuletzt steht schon bald die erste wichtige politische Entscheidung für Rheinland-Pfalz an, wird doch am 14. März 2021 der neue Landtag gewählt. Mit den sechs Wormser Landtagskandidaten haben wir eine erste Fragerunde zur Landtagswahl durchgeführt. Weitere werden bis dahin folgen.
Aber egal, ob Rückblick oder Ausblick, beides ist nicht möglich, ohne das Wort Corona zu gebrauchen. Das Virus hält Deutschland nach wie vor im Griff, auch wenn der demnächst verabreichte Impfstoff Anlass zur Hoffnung gibt, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren können. Was auch immer darunter zu verstehen ist. Denn klar dürfte sein, dass sich einiges verändern wird. Manches wird verschwinden, dafür Neues entstehen. Die Coronakrise wird die Wirtschaftswelt umgestalten und die Gesellschaft verändern, weil die Angst vor dem Virus zwangsläufig auch die Menschen verändern wird. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe galt ein bundesweiter Lockdown bis zum 10. Januar 2021. Es steht allerdings zu befürchten, dass dieser noch einmal verlängert wird. Trotzdem wünsche ich uns allen ein besseres Jahr als das abgelaufene. Der Tag wird kommen, an dem wir uns wieder ohne schlechtes Gewissen umarmen, die Hand reichen und zusammen feiern können.
Viel Optimismus beim Lesen der 181. Ausgabe von:
WO! – DAS Wormser Stadtmagazin
wünscht Ihnen
Frank Fischer, Chefredakteur