Eine Pressemitteilung des BUND:
Verkehrszählung offenbart große Gefahren für Radfahrer bei Variante 2 an B47 alt! Was wollen eigentlich die Radfahrer?
Über eines sind sich die Pfeddersheimer Fahrradfahrer doch einig:
Der schönste und romantischste Weg von Pfeddersheim nach Worms ist der Weg an der Pfrimm entlang. Dieser bleibt auch im jetzigen Zustand bestehen. Er darf aus naturschutzrechtlichen Gründen aber nicht als Radweg asphaltiert und ausgebaut werden. Das ist auch gut so!
Es bleiben also nur noch 2 mögliche Varianten für einen gut ausgebauten Radweg nach Worms.
Variante 1 – nördlich der Bahntrasse entlang.
Variante 2 – südlich der B47 alt entlang.
Der BUND favorisiert Variante 1, sicherer – schneller realisierbar – Natureingriffe geringer!
„Wir sind für den Radweg Variante 1 entlang der Bahntrasse! Es gibt aus unserer Sicht viele gute Gründe dafür. Als „Totschlagargument“ wird immer wieder gesagt, die Variante 2 entlang der B47 alt (heute Kreisstraße K9), wäre die sicherere Alternative. Wir wollten es genau wissen!
Wir haben dort am 2. März morgens von 7:00 bis 8.30 Uhr und mittags von 13:00 bis 14:00 Uhr den Verkehr gezählt: Fast 900 Fahrzeuge! Allesamt aus 8 verschiedenen Zufahrtstraßen kommend. Alle müssten den neuen Radweg überfahren, um auf die K9 zu kommen. Sprich, alle paar Meter kommt von rechts oder links ein Fahrzeug und quert den Radweg an 8 verschiedenen Stellen! Ohne Corona kann man locker mit dem doppelten Verkehrsaufkommen rechnen!
In Nicht-Corona Zeiten wären SchülerInnen zu und von den weiterführenden Schulen unterwegs gewesen, und viel mehr Berufspendler, zumindest morgens.“ so Iris Weiß vom BUND. An allen Zufahrtsstraßen plus Tankstelle, vom Altenheim bis zur Gärtnerei Schwahn wurde der ein- und ausfahrende motorisierte Verkehr gezählt. All diese Straßen müssten die RadfahrerInnen queren, wenn der neue Radweg Variante 2 dort entlang geführt würde.
„Das Ergebnis der Zählung bestätigte unsere Vermutung, schockierte uns sogar: So viele ein- und ausfahrende PKWs, aber auch LKWs morgens wie mittags haben wir dann doch nicht erwartet. Jede Minute etwa 6 Autos, die in oder aus einer der Straßen ( Beethoven-, Brahms-, Friedrich-Händel-Str., Aral-Tankstelle, Gewerbegebiet) fuhren. All diese Einmündungen müssten die Radfahrerinnen und Radfahrer im Blick haben und zusätzlich immer auch den Verkehr auf der K9. Das ist alles andere als sicher! Und derzeit arbeiten aufgrund von Corona noch viele von zu Hause aus. Das wären unter normalen Bedingungen noch wesentlich mehr“, so Regine Luther-Schreiner vom BUND.
„So früh am Morgen riss der Strom der PKWs und LKWs auf der K9 nicht ab. Ein permanenter Lärm, der eine Unterhaltung fast unmöglich machte und die Schadstoffe der Abgase so nahe an der Straße sind auch alles andere als gesundheitsfördernd. Aber genau deshalb sollen und wollen ja viele aufs Fahrrad, um das zu vermeiden und dann werden sie entlang der K9 bis Pfiffligheim genau damit hautnah konfrontiert.“, so Alf Seltmann vom BUND.
„Wir haben uns beide Varianten mal genauer angeschaut, das Ergebnis liegt aus unserer Sicht ganz klar auf der Hand. Wir fragen uns, wieso eine Entscheidung so lange dauert? Deshalb unsere Forderung an Politik und Rat: Lassen Sie die Fakten sprechen, vergleichen Sie unvoreingenommen Vor- und Nachteile beider Varianten und dann entscheiden Sie bitte zügig, wir Pfeddersheimer warten schon zu lange auf den Radweg!“, so Hubert Schreiner vom BUND.
Auch in den verschiedenen städtischen Ausschüssen und Beiräten wurde ausgiebig über die richtige Strecke debattiert. Hier finden Sie unseren zur jüngsten Text zur Diskussion im Mobilitätsausschuss: https://wo-magazin.de/welche-radstrecke-darfs-dann-sein/