Eine Pressemitteilung der BlueNite e.V.
„Der 31-jährige Ludwigshafener beeindruckt durch seine musikalische Vielfältigkeit. Tobias Frohnhöfer überzeugt nicht nur durch sein technisch ausgereiftes Spiel auf dem Schlagzeug und am Vibraphon, sondern hat als Bandleader, Komponist und Arrangeur der jungen Jazzszene wichtige Impulse gegeben. In seinem musikalischen Wirken strahlt er zudem deutlich über die Jazzszene hinaus, da er auch regelmäßig Crossover-Projekte initiiert“, erläuterte Volker Wengert, Vorsitzender der Wormser Jazzinitiative BlueNite stellvertretend für die aus Experten der Musikszene zusammengesetzten Jury bei der offiziellen Bekanntgabe des Preisträgers im Wormser Rathaus. Die Wormser Jazzinitiative BlueNite ist seit der Etablierung der Auszeichnung im Jahr 2003 für Organisation und Durchführung der Auszeichnung zuständig.
Der Wormser Jazzpreis wird in zweijährigem Turnus verliehen, seit 2017 handelt es sich um einen echten Bürgerpreis, da er ausschließlich über Spenden aus privater Hand finanziert wird. Üblicherweise ist die Auszeichnung mit einer Dotation von 5.000 Euro versehen, in diesem Jahr gibt es jedoch einen sogenannten „Corona-Zuschlag“, sodass der Preisträger sich insgesamt über 6.000 Euro freuen kann. „Die Kulturszene war in diesem und im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erheblichen Belastungen ausgesetzt. Dem wollen wir mit dieser Erhöhung Rechnung tragen“, erläuterte Wengert den Hintergrund der diesjährigen Aufstockung. Der BlueNite-Vorsitzende richtete seinen Dank an die Vereinigte Musik- und Kasinogesellschaft Worms und den Rotary-Club Worms-Nibelungen, die mit großzügigen Spenden erhebliche Beiträge zur Finanzierung des Jazzpreises geleistet haben, und an alle weiteren Spender für ihre Unterstützung. Die Aufstockung des Preisgeldes tragen jeweils zur Hälfte der Jazzclub Rheinhessen und die Jazzinitiative BlueNite selbst.
Die Verleihung des Jazzpreises durch einen Vertreter der Stadt Worms und Volker Wengert als Jurymitglied und Vorsitzendem der Jazzinitiative BlueNite erfolgt traditionell im Rahmen des Preisträgerkonzertes, das in diesem Jahr am 17. September bei freiem Eintritt im Wormser Theater, Kultur- und Tagungszentrum stattfindet. Die Stadt Worms stellt zu diesem Anlass die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung und spricht zudem eine Einladung an Tobias Frohnhöfer aus, beim Festival „Worms: Jazz & Joy“ im kommenden Jahr aufzutreten.
Tobias Frohnhöfer erhielt bereits im Alter von sieben Jahren Schlagzeugunterricht bei Christian Scheuber. Später nahm er noch Klavierunterricht bei Regina Litvinova und erlernte das Vibraphonspiel bei Claus Kiesselbach. Bereits während seiner Schulzeit gründete Frohnhöfer das „Jatzt!-Trio“, mit dem er auf verschiedenen europäischen Jazzfestivals spielte, zwei Alben aufnahm und verschiedene europäische Wettbewerbe gewann, darunter die „European Jazz Competition“ in Italien und „Jugend jazzt“ in Deutschland.
Nach dem Abitur studierte Frohnhöfer Jazz-Vibraphon an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Während eines einjährigen USA-Aufenthalts in Connecticut (Wesleyan University) und New York, studierte er Schlagzeug und South Indian Percussion. In den USA nahm er auch sein erstes Album als Bandleader mit dem Quartett „Tobias Frohnhöfer Adventure“ auf, bestehend aus amerikanischen Jazzmusikern. Sein Debütalbum „Informal“ wurde Anfang 2017 unter dem amerikanischen Label RMI Records veröffentlicht.
Nach seiner Rückkehr aus den USA nahm Frohnhöfer Unterricht bei Richie Beirach und spielte 2016 sein Vibraphon Bachelor Abschlusskonzert in Mannheim mit dem „New Richie Beirach Trio“, zusammen mit Richie Beirach (Klavier) sowie mit seinen langjährigen Mentoren und Freunden Regina Litvinova (Keyboard) und Christian Scheuber (Schlagzeug). Das Repertoire wurde im Sommer 2019 in Form eines Doppelalbums „Presenting Tobias Frohnhöfer“ unter dem Schweizer Label Unit veröffentlicht. Tobias Frohnhöfer tourte mit verschiedenen Formationen durch die Welt, spielte unter anderem mit Richie Dick Oats, Terell Stafford, Till Brönner, Nils Landgren, Joscha Oetz, Thomas Siffling, Markus Schieferdecker und Wayne Bergeron. Mit dem 2015 gegründeten Quintett „Bilderband“ gewann er 2016 den ersten Preis des „Future Sounds“-Wettbewerbs im Rahmen der Leverkusener Jazztage und war 2017 Finalist beim Internationalen Jazzwettbewerb Burghausen, sowie 2018 Finalist beim Internationalen Jazzwettbewerb in Getxo (Spanien).
Seit 2017 unterrichtet Tobias Frohnhöfer Schlagzeug und Vibraphon an der städtischen Musikschule Ludwigshafen am Rhein und der städtischen Musikschule Bad Dürkheim. Im Oktober 2020 begann er mit dem Dr. Langner Jazz Master an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Dort studiert er Schlagzeug bei Holger Nell, sowie Komposition bei Richie Beirach. Seit Dezember 2020 ist Tobias Frohnhöfer Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung. In diesem Jahr gründete er das „Tobias Frohnhöfer Trio“ mit namhaften Musikern der Hamburger Jazzszene, Boris Netsvetaev (Piano) und Tilman Oberbeck (Bass).
Termin vormerken:
Preisverleihung und Preisträgerkonzert 17. September ab 20 Uhr im „Wormser“.
Freier Eintritt!
Foto: WO!