13. November 2019 | Das Wormser Theater (Oberes Foyer):

Bereits im Oktober wurde der Saxofonist Fabian Schöne mit dem Wormser Jazzpreis ausgezeichnet. Nun folgte das obligatorische Preisträgerkonzert, das zugleich die Jazztage der BlueNite e.V. eröffnete. Als Bonus obendrauf durfte Oberbürgermeister Adolf Kessel schließlich noch öffentlichkeitswirksam symbolisch den Scheck mit der Preisträgersumme von 5.000 Euro überreichen.

Im Mittelpunkt stand aber natürlich der Grund, warum der Wahl-Mannheimer von der Jury mit dem Wormser Jazzpreis ausgezeichnet wurde, nämlich dessen musikalische Virtuosität. Dass Schöne sein Instrument perfekt beherrscht, bewies er bereits mit dem Eröffnungsstück. Dem standen seine drei Kollegen am Piano, Bass und Schlagzeug in nichts nach. Rasant spielte man sich die Töne zu und sorgte dafür, dass das Stück stets in Bewegung blieb. Stilistisch bewegt sich das Quartett, wie die Pressemappe des BlueNite e.V. verrät, im Post-Bop, einer Spielart des Jazz, bei dem freie Improvisation gleichberechtigt mit melodischen Variationen einhergeht. Letztere kamen besonders in den ruhigen Momenten zum Tragen, wenn sich Fabian Schönes Saxofon-Spiel im Fluss der Melodie verlor. Zwar war der Preisträger klarer Mittelpunkt der Stücke, dennoch gab er seinen Mitstreitern ausreichend Raum, an entsprechender Stelle Akzente zu setzen. Der in Flensburg geborene Musiker erklärte im Verlauf des Konzerts dem Publikum, dass eine wichtige Inspirationsquelle seine norddeutsche Heimat sei. Das Temperament der Stücke, die sich gerne auch mal dem Bossanova näherten, konnte er allerdings nicht gemeint haben. Vielmehr dürfte das auf die klare Art anspielen, wie die Stücke arrangiert und strukturiert sind.

Fazit: Der Wormser Jazzpreis ist längst über die Stadtgrenzen bekannt und wichtiger Bestandteil des jährlichen Kulturbetriebs. Ermöglicht wird der Geldpreis durch private Geldspenden, u.a. durch den BlueNite e.V.. Die Stadt Worms finanziert wiederum das eintrittsfreie Preisträgerkonzert. Mit Fabian Schöne hat man einmal mehr einen würdigen Musiker ausgezeichnet.