Parkhaus am Theater feiert Wiedereröffnung
Während an der Außenfassade des Parkhauses die Knospen der Bepflanzung erst vorsichtig beginnen, ihren betörenden Duft zu versprühen, erfreut sich das Innenleben bereits seit dem 20. März an einem Frühlingserwachen der ganz anderen Art. Nach 13 Monaten Sanierungsarbeiten ist das Parkhaus am Theater nun wieder für Autofahrer geöffnet.
Parken in der Innenstadt ist für viele Kraftfahrzeuglenker seit Jahren ein Reizwort. Für die einen gibt es zu wenige Parkplätze, für die anderen zu viele und vor allem sind diese zu teuer. Tatsächlich entwickelte sich die Parkplatzsuche in der Innenstadt in den letzten Monaten, vor allem an Wochenendtagen, durchaus zu einer Herausforderung. Das mussten insbesondere Theater-, Gastronomie- oder Kinobesucher im Umfeld des Bahnhofs erfahren. Mit dem 280 Plätze umfassenden Parkhaus am Theater waren, gemeinsam mit der Tiefgarage Ludwigsplatz und der etwas kleineren Tiefgarage Friedrichstraße, drei innerstädtische Parkhäuser gesperrt.
Frostschäden im Beton
Notwendig wurde die Sperrung des mehrstöckigen Parkhauses, gegenüber vom Café Ohne Gleichen, wegen immenser Frostschäden im Bodenbelag. Entstanden waren die Schäden durch das Tausalz an den Autoreifen beim Einfahren. Nachdem die Sanierung seit 2018 mehrfach verschoben wurde, begannen die Arbeiten schließlich am 1. April 2022. Bei der Eröffnung, pünktlich zum Frühlingsbeginn, erklärte Teamleiter Daniel Fuhrmann: „Wir haben zuerst den Beton der Park- und Fahrbahnflächen abgetragen, der erhebliche Frostschäden aufwies. Dazu mussten wir bis zu sechs Zentimeter in die Tiefe gehen. Anschließend haben wir rund 10.000 Quadratmeter neuen Beton aufgetragen.“ Doch damit nicht genug. An Decken- und Stützflächen wurde mit Fertigteilen aus Stahlbeton sowie Ortbeton gearbeitet. Die Lebensdauer des neuen Betons soll etwa 25 Jahre betragen, bevor es erneut ausgebessert werden muss.
Endlich barrierefrei
Zugleich nutzte man die Zeit, um das Parkhaus zu modernisieren. So gibt es nun im Erdgeschoss Eltern-Kind-Parkplätze und die Behindertenparkplätze zogen von der zweiten Ebene in das Erdgeschoss. Damit ist das Gebäude jetzt durchgängig barrierefrei. Ein zweiter Kassenautomat im Eingangsbereich soll lange Wartezeiten ersparen. Zudem hat man die Überwachungskameras, die Bewegungsmelder und die Aufzuganlage auf den neuesten Stand gebracht. Um Energie zu sparen, wurden zu den bereits bestehen- den LED Lichtern weitere hinzugefügt. Ziel ist es, alle Neonröhren gegen LED Lampen auszutauschen. Ein Ärgernis stellte in den vergangenen Jahren auch immer wieder der ätzende Taubenkot dar. Dies möchten die Planer zukünftig mit 600 Taubenspikes ändern, an denen sich die Vögel zwar nicht verletzen können, aber am Niederlassen und vor allem am Nisten gehindert werden. Die Gesamtausgaben für die Ertüchtigung belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro, wovon der Löwenanteil von 1,86 Millionen Euro für die Betonsanierung verwendet wurde.
Ein Dank an die Anwohner
Bürgermeisterin Stephanie Lohr, die für die Parkhausbetriebe als auch für die Ordnungsbehörde zuständig ist, nutzte die Eröffnung zugleich als Seitenhieb auf jene PKW Lenker, die es mit der StVO nicht so genau nehmen: „Wer gut zu Fuß ist, sollte die Parkhäuser nutzen und seinen Wagen nicht an den bereits überfüllten Straßen abstellen, um für mehr Entlastung zu sorgen.“ Dankende Worte fand sie zudem für die Anwohner in der Nachbarschaft, die den Lärm und den Geruch ertragen haben. Wie die WO! Redaktion aus eigener Erfahrung weiß, war dies insbesondere in den Sommermonaten eine extrem staubige und lärmende Angelegenheit.
Text: Dennis Dirigo