Nachdem bei „HollyWorms“ im vergangenen Jahr Corona bedingt auf die Talkrunde verzichtet wurde, fand der Kurzfilmtag in diesem Jahr erstmals nach drei Jahren wieder in seiner kompletten Form statt.
Bereits kurz nach Beginn des Kurz?lmfestivals um 18 Uhr fanden rund 250 bis 300 Besucher den Weg in den Mozartsaal, um sich von der Qualität der ausgewählten Kurz?lme zu überzeugen. Insgesamt wählte das Team um Projektmanager Frank Schumann 51 Kurz?lme aus, die von vier Filmhochschulen eingereicht wurden, darunter die renommierte Hochschule für Film und Fernsehen in München, wo einst Regiegrößen wie Roland Emmerich („Independence Day“) oder Wolfgang Petersen („Das Boot“) ihr Handwerk lernten. Zeitlich zwischen einer bis 20 Minuten angesiedelt, begeisterten die Filme durch sauberes Handwerk und mit originellen, lustigen und auch spannenden Geschichten. Spannend zeigte sich auch die Gesprächsrunde. WO! Redakteur und Filmexperte Dennis Dirigo ließ es sich trotz Armverletzung nicht nehmen, den Talk zu moderieren. Bevor die Zuschauer etwas über den aufwendigen Entstehungsprozess von Filmen erfuhren, wurde erstmal der Film „Imprisoned Minds“ gezeigt. Ge- schrieben wurde dieser von Autodidaktin Sarah Höppner aus Mühlheim an der Ruhr. Der 17-minütige Film war als Pilot?lm für eine Serie gedacht. Höppner erzählte jedoch, dass sie zwischenzeitlich eine neue Idee hat und somit den Film noch einmal neu machen möchte, ehe die Serie erscheint. In der Haupt- rolle spielt der Wormser Christian Kutsche einen Aufseher in einer Psychiatrie, dessen Privatleben zunehmend außer Kontrolle gerät. Kutsche erzählte dann auch, dass er mit der Figur gar nichts gemein hätte, betonte aber, dass es Spaß machte, diesen Charakter zu spielen. Mit Spaß hatte der anschließende Film nichts zu tun. Als Projektarbeit während der Erzieherausbildung entstanden, lenkte der Film „Es ist nichts alles schön, was glänzt“ den Blick auf Spielplätze in Worms, die allerdings dank Drogenspritzen, Kronkorken und Unmengen an Zigarettenstummeln zum Spielen eher nicht geeignet sind. Verantwortlich für den Film waren Hannah Kranendonck und Vanessa Uzama, die beide ebenfalls auf der Bühne saßen und über die Arbeit an diesem knapp fünfminütigen Film berichteten. Verbunden ist damit auch die Hoffnung, dass der Film von noch mehr Menschen gesehen wird. So wurde im Talk die Idee entwickelt, den Film auch im Stadtrat zu zeigen.
Fazit: Einmal mehr begeisterte Hollyworms mit einem abwechslungsreichen Programm, auch wenn man festhalten muss, dass der Mozartsaal nicht unbedingt den Charme eines klassischen Kinos verströmt.
Text: Torsten Schreiner, Foto: Andreas Stumpf