Eine Pressemitteilung der SPD Bobenheim-Roxheim:

Die SPD Bobenheim-Roxheim hat vor der Sommerpause ihre Forderung nach einer einvernehmlichen Lösung mit dem Flugplatzbetreiber in Worms bekräftigt. Vor rund zwei Jahren hatte die Partei beantragt, die sogenannte Platzrunde so zu verlegen, dass die bebaute Ortslage Bobenheim-Roxheims nicht mehr überflogen wird. Das wurde bislang mit der Begründung abgelehnt, dass dies nicht den Grundsätzen der Vorschrift NfL II 37/00 entspricht und dadurch Sicherheitsbelange berührt würden. Die Begründung löste in der Altrheingemeinde zunächst Verwunderung aus, da die Verlegung der Platzrunde am Verkehrslandeplatz Mainz-Finthen im Jahr 2021 ohne Beachtung dieser Grundsätze erfolgt ist.

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat nach zahlreichen Gesprächen im Juni 2022 erste Maßnahmen ergriffen und unter anderem die Landeentgelte erhöht und das wiederholte Befliegen der Platzrunde an Sonn- und Feiertagen zwischen 13 und 15 Uhr untersagt. Interne Analysen der SPD Bobenheim-Roxheim haben ergeben, dass an vergleichbaren Verkehrslandeplätzen in der Umgebung die Landegebühren in 70 % der Fälle mitunter deutlich über denen des Verkehrslandeplatzes Worms liegen. Gleichzeitig gibt es andernorts eine Reihe an weitreichenden Einschränkungen, die das für die Ausbildung wichtige Befliegen der Platzrunde vor allem an Wochenenden praktisch unmöglich machen. „Beide Umstände führen dazu, dass ein großer Teil des Platzrundenverkehrs in Worms, der ausschließlich über unsere Gemeinde führt, von Luftfahrzeugen generiert wird, die nicht am Flugplatz Worms stationiert sind“, erklärt Jens Becker, Vorsitzender der SPD Bobenheim-Roxheim.

Becker weiter: „Wir begrüßen zwar das ehrenamtliche Engagement der Vereine vor Ort und vor allem die sehr gute Jugendarbeit im Bereich des Segelflugs. Dass Anwohner in der Umgebung durch äußerst restriktive Lärmschutzmaßnahmen entlastet werden, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Folge dafür mehr Fluglärm ausgesetzt sind, ist für uns jedoch nicht hinnehmbar“. Zugleich bedauert er, dass seit mehr als einem Jahr keinerlei Entgegenkommen von der Gegenseite signalisiert wird. Gespräche hierzu fanden, unterstützt durch Bürgermeister Michael Müller, den Landtagsabgeordneten Martin Haller und den Bundestagsabgeordneten Christian Schreider, auf allen möglichen Ebenen statt.

Gleichzeitig hat die Partei durchaus tragbare Alternativvorschläge erarbeitet, sollte die Verlegung der Platzrunde weiter abgelehnt werden. Diese umfassen unter anderem eine gesonderte Platzrunde für Ultraleichtflugzeuge und Drehflügler im Norden des Flugplatzes Worms, um eine Teilentlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner der Altrheingemeinde zu erreichen, eine weitere Erhöhung der Landeentgelte und die Einschränkung des Platzrundenverkehrs am Wochenende und an Feiertagen.

„Unsere Forderungen sind keine Utopie. An zahlreichen Verkehrslandeplätzen in der Region und in ganz Deutschland werden diese bereits erfolgreich zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm umgesetzt. Im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger hoffe ich auf eine schnelle Lösung. Dadurch könnte auch eine jahrelange gerichtliche Auseinandersetzung im Rahmen eines Enteignungsverfahrens noch abgewendet werden“, so Becker abschließend.

Archivfoto: Andreas Stumpf / WO!

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