Es ist ein Wettkampf der friedlichen Art, wenn sich vier junge Menschen treffen, um mit der Kraft ihrer Worte um die Gunst des Publikums zu buhlen. So auch beim Poetry Slam in der WOpen Air-Arena, der einmal mehr charmant-souverän von Marius Loy moderiert wurde.

Zu Beginn des Wörterwettstreits hatten die beiden Veranstalter Christian Ruppel und Patrick Mais aber erstmal eine gute und eine schlechte Nachricht zu verkünden. Die schlechte war, dass dies die letzte Saison war, in der kulturinteressierte Menschen zur WOpen Air-Arena in der Alzeyer Straße pilgern konnten. Die gute Nachricht ist wiederum, dass es wahrscheinlich im kommenden Jahr an anderer Stelle weitergehen wird. Wo genau, das wollte Ruppel allerdings noch nicht verraten. Hintergrund ist, dass Medienpark Vision das bisherige Firmengelände in eben jener Alzeyer Straße verlassen wird. Christian Ruppel verspricht allerdings, dass der neue Standort ebenfalls in Worms gut zu erreichen sein wird. Im Anschluss an diesen Ausblick gehörte der restliche Abend dann den vier Wortakrobaten. Den Anfang machte der aus Konstanz angereiste Slammer Marvin Suckut, der bereits mehrfach in Worms mit seinen skurrilen Geschichten für jede Menge Lacher sorgte, so auch dieses Mal mit seiner Geschichte über die Erlebnisse seines Alter Egos während eines Fluges. Die zweite Slammerin, Valo Christiansen, kam aus Bochum angereist, stammte aber zur Überraschung der Gäste aus Worms, wo sie nun zum ersten Mal einen Text vortrug. Doch das wird nicht das letzte Mal sein. So informierte Marius Loy da- rüber, dass Valo ab September in Worms einen weiteren Slam, neben dem Lincoln Slam mit Loy, moderieren wird. Dieser Poetry Slam findet bei den Coffee Brothers statt und richtet sich primär an Neueinsteiger. Christiansen trug unter anderem in berührender Weise eine Hommage an ihre Großeltern vor, während Natalie Friedrich aus Ettlingen mit verschmitztem Humor im ersten Text über die Kunst des ersten Satzes philosophierte. Wehwald Koslovsky setzte sich wiederum mit dem „lyrischen Ich“ auseinander.

Einer der beiden Gewinner, Marvin Suckut

Fazit: Am Ende des Abends gab es ausschließlich Gewinner. Das Publikum, weil es großartigen Geschichten lauschen durfte. Marius Loy, weil er ausgiebig über seine Liebe zu Kessler Sekt aus seiner Heimat erzählen konnte und die Slammer, weil die beiden Publikumsgewinner, Suckut und Friedrich, mit einem Kessler Sekt belohnt wurden und die beiden anderen mit einem Wormser Wein.

 

Text: Dennis Dirigo Foto: Andreas Stumpf