WENN SCHRÄGE VÖGEL HESSISCH BABBELN

28. Juli 2023 | Medienpark Vision: Gleich drei Mal ein ausverkauftes Haus beim „WOpen Air“ für „Schräge Vögel“. Auch das neueste Stück des Kikeriki Theaters schlägt in die gleiche Kerbe wie die vorherigen erfolgreichen Inszenierungen: Derber hessischer Humor trifft im wahrsten Sinne des Wortes auf „Schräge Vögel“.

Das 1979 von Roland Hotz in Darmstadt ge- gründete Kikeriki-Theater ist bei seinen Besuchen in Worms ein Garant für volle Häuser. In den Vorjahren standen bereits die Erfolgsproduktionen „Achtung Oma“ und das Paradestück  „Die  Nibelungenentzündung“  beim „WOpen Air“ auf dem Programm. Die unterhaltsame Mischung aus Menschen- und Puppentheater kommt gut an beim Publikum, so dass auch das neueste Stück vom Kikeriki- Theater, „Schräge Vögel“, an gleich drei Abenden für ein ausverkauftes Haus sorgte. Wer jedoch glaubte, die Hauptzielgruppe des Puppentheaters seien Kinder, musste dies bei einem Blick über die voll besetzten Liegestühle unter den bunten Sonnenschirmen revidieren. Der mitunter derbe und manchmal hart an der Grenze agierende Humor, der im liebe- voll ironischen Umgang mit der hessischen Sprache in der entsprechenden Mundart präsentiert wird, richtet sich dann doch eher an Erwachsene. Das Stück spielte sich ab vor einem Lattenzaun, vor oder hinter dem die Akteure auf der Bühne ihr Sprüche-Feuerwerk abzogen und im Minutentakt unter Beweis stellten, dass diese schrägen Vögel buchstäblich nicht alle Latten am Zaun haben. Kikeriki-Gründer Roland Hotz, der zu Beginn dar- auf hingewiesen hatte, dass man das Erbe der großen Clowns feiern möchte, führte durch den Abend und trug das Stück mit seinen flotten Sprüchen, die auch genug Platz für Spontanität boten. Keine gute Idee ist es beispielsweise, während der Aufführung auf die Toilette zu gehen, zieht man doch damit automatisch dessen Aufmerksamkeit auf sich.

Fazit: Wieder einmal waren es die vielen kleinen, aber doch liebenswerten Schwächen der Menschen, mit denen das Kikeriki-Theater die meisten Lacher erzielte. Dass alle Darsteller mit viel Verve und der unbändigen Lust am Inszenieren an die Sache gingen, machte das knapp zweistündige herrlich-schräge Spektakel zu einem unterhaltsamen Abend.

Text und Foto: Frank Fischer