Stell dir vor, in unserem Wormser Kultur- und Tagungszentrum findet die Länder-Verkehrsminister-Konferenz statt und von allen Ecken des Landes kommen die Verkehrsminister angereist, um über Dinge wie Tempo-30-Zonen, Ortsumgehungen oder den VW-Abgasskandal zu sprechen. Über das Thema, wie man richtig parkt, wurde allem Anschein nach nur wenig gesprochen, denn am 08. & 09. Oktober 2015 herrschte rund ums „Wormser“ die reinste Anarchie, was das Parken angeht.
Man kennt das ja bereits von unserem Oberbürgermeister. Wenn der eine Theatervorstellung besuchen will und rund um die Rathenaustraße ist kein Parkplatz frei, dann darf sich Kissels Chauffeur auch gerne mal mitten auf den Bürgersteig pflanzen, direkt vor den Eingang des Theaters, um seinen Chef zwei Stunden später wieder einladen zu können. Während man diese Parksünden einer regionalen Gottheit wie Kissel durchgehen lässt, weil es sich fast schon um ein Kavaliersdelikt handelt, war das Parkchaos rund um das Wormser Kultur- und Tagungszentrum an den beiden Tagen der Länder-Verkehrsminister-Konferenz doch um einiges heftiger. Da stand mitten in der Rathenaustraße ein Reisebus, der rund um die Uhr von zwei Polizisten bewacht wurde. Die Minister, die nicht mit dem Bus, sondern mit dem PKW angereist waren, machten sich offensichtlich gar nicht erst die Mühe eines unserer dauerdefizitären Parkhäuser anzusteuern, sondern parkten wild auf dem Bürgersteig oder im absoluten Halteverbot. Jetzt könnte man ja grundsätzlich froh sein, dass unser „Wormser“, speziell der Mozartsaal, ein bisschen genutzt wird und dann auch noch von allen Verkehrsministern Deutschlands unter der Leitung des Maut-Experten Alexander Dobrindt. Aber gelten dann nicht trotzdem, gerade für die Verkehrsexperten Deutschlands, genau die gleichen Regeln wie für alle anderen? Und wo waren eigentlich Kosubeks Leute an diesem Tag? Oder hatte man die Anweisung, in diesem speziellen Fall von Wildparkerei einfach mal ein Auge zuzudrücken?