Eine Pressemitteilung des katholischen Pfarramt St. Peter / St. Martin:
Der heilige Antonius von Padua gilt als der Patron und Nothelfer, wenn irgendetwas verlegt wurde, verloren gegangen oder unauffindbar ist. Ob es daran liegt, dass der Opferstock unter seiner Statue im Dom oft gut gefüllt ist? Das Schild am Opferstock macht deutlich: die Spenden, die hier eingeworfen werden, sind als Hilfe für die Armen gedacht. Im konkreten Fall im Wormser Dom bedeutet das: diese Spenden unterstützen direkt die Arbeit der Wormser Tafel.
Insgesamt 2.925 Euro sind in diesem Jahr auf diese Weise zusammen gekommen. Diese Summe konnten Propst Tobias Schäfer und der Domküster Markus Löhr dieser Tage dem Geschäftsführer der Wormser Tafel Jürgen Sehrt überreichen. Eine sehr willkommene Hilfe, wie Sehrt betont. „Der neuerliche Lockdown führt auch dazu, dass die Lebensmittelspenden weniger werden. Wir müssen bestimmte Lebensmittel zukaufen, um den Bedarf für die Kunden, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind, einigermaßen zu decken.“ Die Wormser Tafel verteilt meist gespendete Lebensmittel an Bedürftige. 1.489 Einzelpersonen zählen aktuell zu den Kunden und sind auf diese Form der Hilfe angewiesen.
Die Spende der Einnahmen aus dem Antonius-Opferstock an die Wormser Tafel stünde in der uralten Tradition des Antoniusbrotes, erklärt Propst Schäfer. Der Legende nach sei beim Bau der Grabeskirche für den 1231 verstorbenen Heiligen ein Junge auf der Baustelle verunglückt und in einem Bottich mit Wasser ertrunken. Die verzweifelte Mutter habe den Heiligen im Himmel um Hilfe angefleht und gelobt, sollte das Kind überleben, werde sie dem Kloster so viel Brot für die Armen spenden, wie das Kind an Gewicht auf die Waage bringe. Durch ein Wunder konnte das Kind wiederbelebt werden. Fortan erhielten die Armen in Padua und an vielen Klosterpforten das „Antoniusbrot“ als milde Gabe.