Einmal mehr lockte das Spectaculum bei bestem Wetter rund 21.000 Menschen ins Wäldchen, um drei Tage mittelalterliche Luft zu schnuppern. Gaukler, Händler, Musiker und jede Menge martialische Einlagen sorgten für abwechslungsreiche Tage und eine rundum gelungene Organisation für einen friedlichen Ablauf.
Doch das Wormser Spectaculum ist nicht einfach nur ein Jahrmarkt zur allgemeinen Zerstreuung, sondern auch Heimat für zahlreiche Menschen, die in ihrer Freizeit das Mittelalter leben. Wenn man als Besucher erst mal den Eingangsbereich passiert hat, ist es wie ein Schritt in eine andere Welt. Unzählige Zelte säumten bereits dort den Weg. Bewohnt von Menschen, die für ein Wochenende fühlen möchten, was es heißt, in einer Zeit gelebt zu haben, in der das Wort Strom noch nicht existierte. Insgesamt tummelten sich 600 Lagerleute auf dem Gelände zwischen Äschebuckel und dem Wäldchen Eingang. Manche nutzten zugleich die Gelegenheit, ihre authentisch nachempfundenen Kleidungsstücke oder Waffen auszustellen oder zum Kauf feil zu bieten. Andere wiederum begnügten sich damit, gemeinsam ein Wochenende fernab des stressigen Alltags zu verbringen. Fast fühlte man sich als normal gekleideter Besucher wie ein Fremdkörper, wenn da nicht die entspannte Herzlichkeit gewesen wäre, die einem dort begegnete. Musikalisch lockten auf der kleinen Bühne, wie in den vergangenen Jahren, das Duo Wormez mit Mittelaltermusik und Minnegesang, während die Band Satyrias ihre Musik über Helden und Legenden in ein etwas rockigeres Gewand kleidete. Auf der Hauptbühne, die in diesem Jahr schon ordentlichen Festivalcharakter atmete, sorgten die Folk-Metal-Band Bannkreis, Die Streuner mit ihrer stimmungsvollen Tavernenmusik, und sonntags die Spielleute von Ranunculus für ausgelassene Stimmung. Neben allerhand Zerstreuung und Einkaufsmöglichkeiten boten kleine Workshops oder Führungen, wie die Kräuterführung „Herbia et Historia“, die Möglichkeit, Wissenswertes über längst vergangene Tage zu erfahren.
Fazit: Selbst das Verkehrskonzept funktionierte tadellos und zeigte, dass es keine ausgebauten Straßen braucht, um den Besucheransturm auf das Wormser Wäldchen zu lenken. Am Ende der drei Tage lautete das Fazit der Veranstalter: Keine besonderen Vorkommnisse und ein rundum gelungenes Spectaculum.