"Jugendarbeit ist nach der Pandemie wichtiger denn je"
Die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) besuchte zusammen mit Mitgliedern der Wormser Grünen den Jugendtreff in der Judengasse, um sich vor Ort ein Bild von den Angeboten der Jugendarbeit in der Wormser Innenstadt zu machen. Im Gespräch mit den Mitarbeitenden der Diakonie und dem städtischen Kinder- und Jugendbüro erfuhr die Abgeordnete viel über die Aktivitäten des Treffs und seine Einbettung in den Sozialraum. So nahmen die Jugendlichen erst kürzlich aktiv am Wormser Altstadtfest teil, indem sie Waffeln für den guten Zweck verkauften.
„Jugendarbeit ist gerade in den Jahren nach der Pandemie wichtiger denn je. Jugendzentren haben einen enormen Zulauf“, betont Rößner. „Ich bin beeindruckt von dem großen Engagement der Mitarbeitenden, die alles tun, um jungen Menschen Chancen und Perspektiven zu eröffnen. Es darf keine Rolle spielen, in welchem Elternhaus sie heranwachsen oder woher sie kommen. Da ist auch die Bundesregierung gefragt. Mit der Kindergrundsicherung gehen wir ein zentrales sozialpolitisches Reformprojekt an, damit alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit guten Chancen ins Leben starten können.“ Zum Abschluss ihres Besuches spendete die Abgeordnete dem Jugendtreff eine Videokamera, die schon beim bald stattfindenden Rap-Workshop zum ersten Mal zum Einsatz kommen solle.
Initiiert hatten den Besuch Anna Biegler und David Hilzendegen von den Wormser Grünen. „Uns ist es ein Anliegen, mit unseren Abgeordneten ins Gespräch zu kommen, wie die Bundes- und Landespolitik wichtige Projekte in Worms fördern kann. Denn wir wissen alle, dass die Stadt aufgrund des angespannten Haushaltes ohne Unterstützung von Bund und Land kaum Handlungsspielräume hat“, erklärt Anna Biegler, Vorsitzende der Wormser Grünen. Eine angemessene finanzielle Ausstattung der Kinder- und Jugendhilfe habe hier für die Grünen einen besonderen Stellenwert. „Die Pandemie mit ihren Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hat soziale Ungerechtigkeiten weiter verstärkt und Kinder und Jugendliche mental stark belastet. Hier müssen wir mit guten pädagogischen Angeboten wie hier im Jugendtreff gegensteuern.“
Die Stadt dürfe aus Sicht der Grünen aber auch bei weiteren wichtigen Projekten der Jugendarbeit nicht nachlassen. Ein Beispiel sei das seit zwei Jahrzehnten versprochene Jugendzentrum, das im Zuge der Grünen Schiene hinter dem Hauptbahnhof errichtet werden soll. „Gerade im Bereich der Innenstadt sind die Angebote der Jugendhilfe immer noch dünn gesät“, ergänzt der stellvertretende Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion David Hilzendegen. „Wir setzen uns dafür ein, das im November 2016 beschlossene städtische Jugendarbeitskonzept zügig fortzuschreiben, Bedarfe zu ermitteln und weitere Angebote zu schaffen. Das beinhaltet Jugendtreffs und andere betreute Einrichtungen auf der einen Seite, aber genauso eine Stadtplanung, die Freiräume für Kinder und Jugendliche schafft, wo sie sich treffen und ihre Freizeit verbringen können.“
Text und Foto: Bündnis 90/Die Grünen Worms