Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Wie das Gesundheitsamt heute Morgen mitgeteilt hat, ist die Überschreitung des Inzidenzswertes von 200 je 100.000 Einwohner in Worms auf einen so genannten „Hotspot“ zurückzuführen. In einem Seniorenheim am Rande der Innenstadt wurden zahlreiche Menschen positiv getestet.
Nach Rücksprache mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium konnte das Gesundheitsministerium dem Verwaltungsstab soeben mitteilen, dass für die Allgemeinheit zunächst keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden müssen. Da sich viele neue Fälle auf besagtes Seniorenheim zurückführen lassen, müssen die Regelungen in Worms für die Allgemeinheit zunächst nicht verschärft werden. Sollte sich das Infektionsgeschehen jedoch ändern und der Inzidenzwert von 200 durch überwiegend nicht nachverfolgbare Ansteckungswege überschritten werden, kann sich die Situation auch wieder ändern. Gesundheitsamt und Stadtverwaltung werden die Entwicklungen deshalb weiterhin genauestens im Blick behalten.
Anders sieht es in den Alten- und Pflegeheimen aus: Hier berät und unterstützt das Gesundheitsamt die Heimleitungen, um die Bildung weiterer Hotspots zu verhindern bzw. um die Lage in bereits betroffenen Einrichtungen in den Griff zu bekommen. Wie Berit Kohlhase-Griebel, Leiterin des Gesundheitsamtes Alzey-Worms, berichtet, stoßen viele Seniorenheime personell an ihre Grenzen. Die erforderliche „Kohorten-Pflege“ mit allen erforderlichen Schutzmaßnahmen bindet viel mehr Personal als der reguläre Pflegebetrieb. Noch dazu müssen sich Mitarbeiter selbst immer wieder in Quarantäne begeben oder erkranken gar und fallen dadurch aus. Die Landespflegekammer hat deshalb unter corona.pflegekammer-rlp.de einen Freiwilligen-Pflegepool eingerichtet, eine zentrale Meldestelle für Pflegefachpersonen und Pflegehilfskräfte, die derzeit nicht im Beruf sind, jedoch kurzfristig und vorübergehend in den Pflegeberuf zurückkehren können bzw. möchten, um die personellen Engpässe zu überbrücken. „Ich würde mich freuen, wenn sich auch in Worms Menschen finden würden, die sich in den Pool eintragen, um die überlasteten Pflegeheime zu unterstützen“, betont Oberbürgermeister Adolf Kessel.
Unterstützung erbittet sich der OB auch von Menschen, die Angehörige in Pflegeheimen besuchen: „Wie wir sehen, ist es sehr wichtig, dass sich die Besucher an die Hygieneregeln halten. Sobald das Virus in einem Heim angekommen ist, kann es sich äußerst schnell verbreiten. Ich appelliere deshalb an die Pflegeheim-Besucher, alle Vorgaben einzuhalten“.