Florian Schäfer dreht Kurzfilm in Worms mit Wormsern / Premiere am 27. März in der Kinowelt Worms

Es ist bereits das zweite Filmprojekt innerhalb kürzester Zeit, das von der kreativen Kraft junger Wormser lebt. In diesem Fall ist es FLORIAN SCHÄFER, der vielleicht dem ein oder anderen noch als Sänger der Kult-Band Treacle People bekannt sein dürfte. Mit „Johnny Lonesome“ inszeniert er nach achtjähriger Pause nun seinen zweiten Film.

Während das Kreativensemble Szene9 mit „Kein Spiel“ einen Spielfilm mit rund 90 Minuten Laufzeit im kommenden Jahr auf der großen Leinwand zeigen möchte (wir berichteten), geht es FLORIAN SCHÄFER eine Nummer kleiner an, denn sein Film soll lediglich zehn Minuten dauern und ist somit ein sogenannter Kurzfilm. Erzählt wird darin die Geschichte von Johannes, der aufgrund seiner Vorliebe für Western einfach nur „Johnny“ genannt wird. Dieser arbeitet als Verkäufer in einem Autohaus. Da seine Mutter gerade verstorben ist, richtet er sich in ihrer ehemaligen Wohnung ein. Der trauernde Sohn beginnt jedoch, sich immer mehr von der Außenwelt abzuschotten. Geschwächt stürzt er eines Abends und verletzt sich schwer. Langsam beginnt der junge Mann zu ahnen, in welch tödliche Gefahr er sich begeben hat. Ob er es schafft, sich dieser zu entziehen, wollen wir freilich an dieser Stelle nicht verraten. Im Gespräch mit WO! verrät Regisseur Schäfer, dass die Auflösung gleichermaßen skurril wie überraschend sein wird. Seinem Faible für Skurriles folgte Schäfer bereits bei seinem ersten Film. Der hörte auf den kuriosen Titel „Die Monsternase…läuft Gefahr“ und war eine Parodie gleichermaßen auf das „Trash-Kino“, wie es bei der Tele5 Reihe „Schlefaz“ abgefeiert wird, und auf das Superhelden-Genre. Wer sich einen Eindruck von dem 20-minütigen Spaß machen möchte, hat auf YOU TUBE die Gelegenheit dazu, inklusive Makin‘ of. „Johnny Lonesome“ soll nun eine Spur seriöser werden, ohne jedoch Schäfers Vorliebe für schwarzen Humor, Horrorfilme und das Western-Genre zu leugnen. Wie der kreative Kopf des Films sagt, gibt es in dem Film viele kleine Verbeugungen vor diesen Genres und betont insbesondere auch die erfolgreichen Western Groschenromane, die zwar offiziell keiner liest, aber regelmäßige Verkaufsschlager sind.
Schäfer, der zwischenzeitlich in Freiburg lebt und in Worms an vier Drehtagen vor Ort inszenierte, führt nicht nur die Regie, sondern zeichnet sich zugleich auch für Drehbuch, Kamera, Schnitt und die Filmmusik verantwortlich. Wie er im Gespräch erzählt, wird er sich allerdings für die Musik noch die Verstärkung zweier befreundeter Musiker sichern, während er das Drehbuch gemeinsam mit ALEXANDER WALKENBACH verfasste. Ganz alleine stemmt er indes die Produktionskosten, denn auch ein Kurzfilm kostet Geld. Zwar verzichtete das Team auf Gagen, aber ähnlich wie Szene9 stellte Schäfer fest, dass Dinge wie Unterkunft oder die Software zur Nachbearbeitung eben Geld kosten. Aktuell kalkuliert Schäfer mit einem knapp bemessenen Budget von 1.000 Euro. Dennoch betont der studierte Medienproduktionstechniker, dass er an der Qualität keine Abstriche machen möchte. So finden sich in dem Team neben Laien auch professionelle Schauspieler wie CÉDRIC CALVATORE, der Johnny Lonesome spielt, und PETER ENGLERT, der in einer Nebenrolle zu sehen ist. Unterstützung bekam er auch von ehrenamtlichen Helfern des Offenen Kanals. So unterstützen ihn TOBIAS HACK, LARS OLBRICHT, UDO ALBRECHT und MICHAEL MEIERHOFER sowohl vor als auch hinter der Kamera. Da Schäfer hauptberuflich als Ingenieur arbeitet, muss er die aufwendige Nachbearbeitung in der freien Zeit stemmen. Dennoch ist er optimistisch, dass der Film bei der langen Kurzfilmnacht „Hollyworms“ am 9. April gezeigt werden kann. Zudem soll der Film in Patrick Mais‘ Kinowelt Worms auf der großen Leinwand laufen. Wenn alles gut läuft, hofft Schäfer, den Film auch auf weiteren Kurzfilmfestivals zeigen zu können. Im Vordergrund steht aber erstmal die Liebe zum Medium Film.

Die Wormser No-Budget-Horrorkomödie „Johnny Lonesome“, beim Dreh in der Nibelungenstadt tatkräftig von Aktiven des Offenen Kanals unterstützt, feiert am Sonntag, dem 27. März, in der Wormser Kinowelt Filmpremiere. Bei freiem Eintritt laden Kinobetreiber Patrick Mais und Regisseur Florian Schäfer von 14 bis 15 Uhr ein, den elfminütigen Kurzfilm zu entdecken.