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KURZBIO Es glich einem Generationenwechsel, nachdem der bisherige Künstlerische Leiter des Kunstvereins, Dietmar Schuth, sich in den Ruhestand verabschiedete und die 41-jährige Kunsthistorikerin Lena Berkler im vergangenen Jahr diese Aufgabe übernahm. Von Kindes- beinen an zeigte sich die Ludwigshafenerin von Kunst fasziniert. Anstatt eine künstlerische Karriere einzuschlagen, entschied sie sich für ein Studium der Geschichte und Kunstgeschichte in Heidelberg und London. Ihre beru?ichen Schwerpunkte sind der Kunsthandel, gutachterliche Expertisen für Kunst- und Antiquitäten, Vermittlungsarbeit mit Führungen, Workshops, Projekten und Ausstellungseröffnungen für verschiedene kulturelle Institutionen. Von 2006 bis 20017 war sie in der Kunsthalle Mannheim tätig, für die sie anschließend auch als freie Online-Redakteurin tätig war. Neben ihren Aufgaben beim Kunstverein Worms ist sie in der kulturellen Kinder- und Jugendbildung der Stadt Mannheim tätig.

Wie begreifen Sie Ihre Tätigkeit als Künstlerische Leiterin des Kunstverein Worms?

Meinen Tätigkeit als Künstlerische Leiterin sehe ich zwei geteilt: Sie besteht in der Realisierung von einem Ausstellungsprogramm, welches die Vielfalt der künstlerischen Welt abbilden soll und bei dem auch die Förderung der Künstler*innen im Vordergrund steht. Da Kunst, die gezeigt wird, nie für sich allein steht, ist die Kunstvermittlung ein weiterer wichtiger Fokus in meiner Funktion. Führungen, Künstler/innen-Gespräche, Workshops und Gesprächsrunden, aber auch Fachvorträge, Performances, Sessions bilden den Rahmen für die Kunstvermittlung. Mit interaktiven Führungen möchten wir hier auch die kleinsten Besucher die „Welt“ entdecken lassen. Vermittlungsarbeit bedeutet für mich auch die Öffnung des Kunstvereins für die Stadtgesellschaft bzw. deren Ideen, Initiativen, Vereine und Institutionen. Nur im gemeinsamen Tun kann für mich der Kunstverein ein lebhafter Erlebnisort des vielseitigen Austausches sein.

Was bedeutet Ihnen selbst Kunst?

Für mich ist Kunst sinnlicher Genuss, Inspirationsquelle für das Leben, Impulsgeber für Hinterfragungen.

Was kann Kunst?

Kunst ist so vielfältig wie seine Erscheinungs- formen: inspirierend, provozierend, unter- haltend, forschend, erhellend, spaltend und vieles mehr.

Welche künstlerische Ausdrucksform bevorzugen Sie und warum?

Ich persönlich mag es, wenn mich Kunst entweder allein durch seine Strahlkraft in den Bann zieht, aber auch wenn Kunst gesellschaftsrelevante Themen behandelt und sich neue Denkanstöße auftun.

Wer sind Ihre Lieblingskünstler?

Ganz klar Käthe Kollwitz. Sie war in meiner Jugend die erste Künstlerin, die mir dieses Kunstgänsehautgefühl beschert hat. Ein ganz großer zeitgenössischer Künstler ist für mich William Kentridge, seine Installationen sind für mich magisch.

Was inspiriert Sie?

Das bunte Leben, der Frühling, ein gutes Buch, auf Reisen zu sein, meine Freunde & Familie, ein wertschätzender Umgang im Miteinander, die Welt aus Kinderaugen, schöne Künste….

Welche noch lebende Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen und was würden Sie sie unbedingt fragen wollen?

Malala Yousafzai, die jüngste Friedensnobelpreisträgerin und Aktivistin für Bildung von Mädchen – stellvertretend für die vielen muti- gen, starken Frauen dieser Welt würde ich ihr für ihren großartigen Einsatz danken wollen.

Sie werden zu einem Essen eingeladen und dürfen alles bestellen, was Sie wollen, inklusive Getränke. Was würden Sie ordern?

Den Schweinebraten mit Spätzle und Salat von meinem schwäbischen Mann, davor oder danach einen Gin Tonic.

Was gefällt Ihnen an Worms?

Das Rheinufer, der Pfrimmpark, der Dom und die anderen historischen Orte der Stadt, die Vielfältigkeit der Menschen.

Was schätzen Sie weniger an der Stadt? Das hohe Bußgeld für das falsche Parken vor dem Kunstverein. 😉

Foto: Camera Objective