Der Karl Bittel Park, der von den Wormsern einfach Pfrimmpark genannt wird, ist eigentlich ein idyllisches Fleckchen inmitten der stark bewohnten Stadtteile Hochheim und Pfiffligheim. Angelegt als Englischer Garten, lädt er zum Entspannen genauso ein wie zum Sport treiben.
Natürlich bietet es sich dort auch an, mit Freunden abends ein bisschen „abzuhängen“ und einen Blick auf den Stress des vergangenen Tages zu werfen. Das sind Dinge, gegen die niemand etwas sagt, ganz im Gegenteil, genau dafür ist ein Park da. Doch wie so oft im Leben gilt es auch hierbei, ein paar einfache Regeln einzuhalten. Man sollte natürlich die Notdurft seines Hundes entsorgen, so dass der nächste arglose Passant diese nicht anschließend an seinen Schuhen hängen hat. Und man sollte mit seiner eigenen Notdurft, egal ob groß oder klein, nicht unbedingt die Pflanzen segnen, sowie auf den Wegen den Hund an der Leine führen. Schließlich kennt der in Gedanken versunkene Jogger nicht den „liebsten Hund der Welt“. Eigentlich Selbstverständlichkeiten, die wir alle bereits im Kindesalter gelernt haben, die aber so mancher Zeitgenosse zu vergessen haben scheint. Besonders unangenehm wird es, wenn sich junge Menschen zusammenfinden, um ein bisschen „abzuhängen“ oder noch besser, um zu „feiern“. Leider vergessen diese dann gerne ihre gute Kinderstube und mutieren zu rücksichtslosen Wesen, die ganz nach dem Gedanken „nach mir die Sintflut“ leben. Jeden Sommer ist dies u. a. an der Wormser Sandbank zu beobachten, wobei man dort zumindest keine Anwohner stört. Ganz anders sieht dies hingegen im Pfrimmpark aus. Seit längerer Zeit versammeln sich dort Gruppen von jungen Menschen, um gemeinsam bis in die Nacht hinein zu feiern. Regelmäßig ist am nächsten Morgen der Platz um das Pavillon – in unmittelbarer Nähe des Spielplatzes – übersät mit Plastikmüll, Drahtresten der benutzten Einweggrills und offenen Lebensmitteln wie Steaks und Bratwürsten. Bereits mehrfach suchten die genervten Anwohner Hilfe beim Ordnungsamt. Bürgermeister Kosubek zeigte zwar Verständnis, sieht sich aber nicht in der Lage, mit seinem Personal dieser Problematik gerecht zu werden. Wie so oft sind auch in diesem Falle die angespannte Personalsituation, starre Dienstpläne und nicht ausreichend geschultes Personal an der Ordnungsohnmacht schuld. Nicht besser sieht es bei der Polizei aus. Die sieht sich eigentlich nicht zuständig und klagt ebenso über Personalprobleme. Kreative Lösungsansätze sind dagegen in weiter Ferne. Und die Anwohner? Die fühlen sich alleine gelassen. Wahrscheinlich treffen die Argumente von Polizei und Ordnungsbehörde auch zu, das entlässt diese dennoch nicht aus der Verantwortung, sondern sollte erst recht ein Denken in Gang setzen, wie man den geplagten Bürgern helfen kann. Schließlich sind die es auch, die letztlich mit ihren Steuergeldern diese Arbeitsplätze schaffen und die es gilt, auch gegen Ruhestörung zu schützen. Im Falle der Pfrimmpark Problematik handelt es sich schließlich nicht um überdramatisierte Vorfälle, sondern um greifbare Situationen.