Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Altertumsverein Worms e.V. stellten gemeinsam mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen am Mittwoch, 20. September, im Haus zur Münze die kürzlich erschienene grundlegende Dokumentation über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vor.

Dr. Volker Eichler, ehemaliger Leiter des Hauptstaatsarchivs Hessen, hatte das umfangreiche Werk als Manuskript aus dem Nachlass der 2017 verstorbenen Autorin Monica Kingreen übernommen, bearbeitet und herausgegeben. Die Gesamtdarstellung „Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945“ betrachtet Hessen im damaligen Sinne – die preußische Provinz Hessen-Nassau sowie den Volksstaat Hessen. Letzterer umfasste auch Rheinhessen und damit die Stadt Worms. Auch das Schicksal der Wormser und rheinhessischen deportierten Jüdinnen und Juden ist somit Gegenstand des Bandes. Neben rein fachlichen Informationen beinhaltet das Buch auch erschütternde Dokumente in Form letzter Mitteilungen und Abschiedsbriefe verschleppter Menschen. Einige dieser Dokumente wurden im Rahmen der Buchvorstellung vom Ehepaar Dr. Christiane und Dr. Hartmut Heinemann zu Gehör gebracht.

Für den Historiker Dr. Gerald Bönnen, Leiter des Stadtarchivs Worms, bleiben die geschilderten Vorgänge trotz aller wissenschaftlichen Beschäftigung nicht nachvollziehbar: „Besonders die bürokratische, in höchstem Maße arbeitsteilige Geschäftsmäßigkeit, mit der die Deportationen geplant und durchgeführt wurden, kann uns letztlich nur ratlos machen.“

Das Buch ist unter anderem beim Stadtarchiv Worms im Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6) zum Preis von 28,- Euro erhältlich.

Rund 60 Gäste besuchten die Buchvorstellung in den Räumen der Stadtbibliothek Worms im Haus zur Münze.

Quelle: Stadt Worms / Marketing und Kommunikation