Vollkommen zu Recht gehen die Griechen auf die Straßen, weil die angeblich für sie ausgehandelten Milliardenhilfen gar nicht bei ihnen ankommen, sondern bei den griechischen Milliardären, die sowieso keine Steuern zahlen. Auch in Deutschland merken immer mehr Leute, dass die Politik im Endeffekt nur Banken und Großkapitalisten, aber keineswegs den kleinen Mann gerettet hat. Dem bürdet man allenfalls neue Abgaben oder Steuern auf, um das ganze Dilemma finanzieren zu können. Leider hat auch die Große Koalition diese soziale Schieflage nicht erkannt, weshalb die Organisation „Change.org“ konstatiert:
„Die Marktwirtschaft befindet sich in ihrer schärfsten Krise. Die Menschen in Europa leiden unter einer bedrückenden Misere. Allein in Deutschland werden 16 Millionen Arme und Ausgegrenzte gezählt. Union und SPD verharmlosen diese Realität als Missstand. Im Koalitionsvertrag verweisen sie auf Wirtschaftsdaten, die eine heile Welt suggerieren. Doch die scheinbaren Erfolge neoliberaler Politik stehen in krassem Gegensatz zur Demontage der Sozialsysteme. Der Zusammenhang zwischen exorbitant wachsendem Reichtum Weniger und grassierender Armut wird geleugnet. Wachstum um jeden Preis ist das erklärte Ziel.“
Wie unterschiedlich der Anspruch auf ein angenehmes Leben in der Praxis ist, zeigt die Tatsache, dass gerade einmal 85 Leute (!!!) so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Welt – das sind immerhin 3,5 Milliarden Menschen. Ist der Gedanke unsozial, diese wenigen Superreichen so zu besteuern, dass ihr zweifellos unverhältnismäßig hoher Reichtum auch anderen, wirklich hilfsbedürftigen Menschen zugutekommt? Mit ihren vielen Billionen, die sie in ihrem Leben nicht mal ansatzweise ausgeben können, könnte man ganz viele Menschen glücklich machen – und sei es auch nur mit einer warmen Mahlzeit pro Tag. Wieso soll eine dieser 85 Personen, egal wie unternehmerisch sie im Laufe ihres Lebens gehandelt hat, soviel wert sein wie knapp 41 Millionen Menschen zusammen? Wir könnten so viele Probleme, weltweit angefangen bei Hungersnot und hierzulande bei Hartz IV und einer menschenwürdigen Rente aufgehört, viel einfacher lösen, wenn dieses elendige Wirtschaften in die immer größere Tasche der immer gleichen endlich gestoppt wird. Bloß von wem? Wird doch unser Land von einem Finanzminister regiert, der einen Posten bei einer als Steuerparadies konzipierten EU-Bank besetzt und keiner darf erfahren, wie viel er dabei verdient. Stattdessen entsteht bei den Bürgern beim Gedanken an die Europäische Union eher der Eindruck, dass sich in erster Linie ein paar EU-Politikfunktionäre ordentlich die Taschen füllen.
Die Organisation „Change.org“ fordert deshalb in einer Petition:
„Eine Wende ist notwendig! – Der Finanzsektor muss reguliert werden. Die Energiewende darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Rente und Pflege müssen in menschenwürdiger Höhe gesichert werden. Die Steuerlasten müssen zugunsten der Gering- und Durchschnittsverdiener neu verteilt werden. Die Korruption muss effektiv bekämpft werden. Mindestlöhne müssen ein zweifelsfrei menschenwürdiges Leben ermöglichen, gleiches gilt für ein Bürgergeld, das Hartz IV abzulösen hat. Die Arbeitszeit muss verkürzt werden. Die Geheimdienste müssen schärfer kontrolliert werden. Die Bundeswehr hat im Ausland nichts zu suchen. Die Rüstungsindustrie muss zurückgedrängt werden. Der Besuch von Schulen und Universitäten muss durch ausreichendes BAföG allen ermöglicht werden, die ihn sich sonst nicht leisten können. Wir wollen ein starkes demokratisches Europa und das Zurückdrängen nationalistischer Bestrebungen.“
Diese Petition der Organisation Change.org, die von Heinz-Michael Vilsmeier (Publizist) und Co-Autoren wie Leander Sukov (Schriftsteller), Konstantin Wecker (Liedermacher), Holdger Platta (Autor), Prinz Chaos II. (Liedermacher) verfasst wurde, können Sie im Internet unter folgendem Link unterzeichnen: www.change.org.