Veranstalter ziehen Bilanz und Schausteller überreichen Spendenscheck für ASB Wünschewagen
Es war ein glücklicher Abschluss für das Backfischfest 2023. Statt 100 Drohnen am Himmel brachten zahlreiche Feuerwerksraketen in diesem Jahr den Himmel wieder zum Funkeln. Es war ein geradezu symbolischer Abschluss eines Festes, das in den Augen der Verantwortlichen „ein Backfischfest der Superlative“ war.
Beim abschließenden Pressegespräch am zweiten Backfischfestsonntag geizten die Redner wahrlich nicht mit gegenseitigem Lob. Den Anfang machte eine sichtlich zufriedene Bürgermeisterin. „Ein Backfischfest der Superlative“, schwärmte Stephanie Lohr und ergänzte glücklich: „…auch der Umzug wurde von allen gelobt.“ Im Anschluss gab es Dank an alle Beteiligten für ein harmonisches Backfischfest. Alle Beteiligte, das hieß an diesem Sonntagmittag: Markus Trapp (Fischerwääd), Sascha Kaiser (KVG), Markus Reis (KVG), Dennis Ottinger (Stadtverwaltung), Dr. Andreas Schreiber (Wonnegauer Weinkeller), Kai Hornuf (Stadtmarketing – Stiftskeller) und Jan-Henrik Hitzler, vertretend für die ehrenamtlichen Rettungs- und Sanitätsdienste auf dem Backfischfest. Ein ausdrücklicher Dank ging zudem an René Bauer, Schausteller und Vorsitzender des Schaustellerverbands Wonnegau, für die Ausrichtung des Familientags, der mit seinen sehr günstigen Angeboten, sowohl bei den Fahrgeschäften als auch den weiteren Ständen, keine Selbstverständlichkeit sei. Mit Blick auf die Stadtverwaltung und die Sanitätsdienste betonte Lohr zudem, dass es das sicherste Backfischfest seit Jahrzehnten gewesen sei.
Ein wenig gedämpft wurde die ungebrochene gute Laune durch die WZ Redakteurin Lili Judith Oberle, die den Blick auf die chaotischen Verkehrszustände bei der Anreise insbesondere an den Wochenenden lenkte. Die ergaben sich zum Teil durch eine mangelhafte Beschilderung für ortsfremde Besucher. Lohr und Ottinger räumten ein, dass man hierbei sicherlich nachbessern müsse. Allerdings verwies Ottinger auch darauf, dass die geographische Lage des Fests nun mal so sei. Klar ist aber, dass die Situation sich im kommenden Jahr durch die Teilsperrung der B9 durchaus verschärfen könnte. Kritische Worte richtete Bürgermeisterin Lohr dann auch an die Verkehrsteilnehmer und appellierte an die zukünftigen Besucher des Backfischfests 2024, vermehrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen. Dennis Ottinger konnte zumindest im Verkehrsverhalten rund um die Strecke des Umzugs eine Besserung erkennen. So mussten lediglich 53 Autos abgeschleppt werden, im vergangenen Jahr waren es 210.
In Zahlen drückte schließlich Hitzler die Zufriedenheit der Sanitätsdienste aus. 200 Mal mussten die Sanitäter Hilfestellung leisten. 2022 waren es 238 Einsätze. 5 Jugendliche mussten wegen zu viel Alkohol behandelt und im Anschluss von ihren Eltern abgeholt werden. Zudem gab es lediglich zwei körperliche Auseinandersetzungen. Der Weg ins Klinikum musste 45 Mal zurückgelegt werden. Der dramatischste Zwischenfall ereignete sich auf dem Platz, als ein anderthalbjähriges Kind ohnmächtig in das Rettungszelt gebracht wurde. Aber auch da konnten die Ehrenamtlichen helfen. Insgesamt für Hitzler ein harmonisches Backfischfest.
Für René Bauer war das diesjährige Backfischfest eines der schönsten. Der Zuspruch sei gut gewesen und der Umsatz ebenso. Dabei betonte er, dass das 90 jährige Jubiläum natürlich was Besonderes war. Besonders war dann auch die Einladung an rund 500 Bewohnerinnen und Bewohner der Lebenshilfe, einen Tag auf dem Backfischfest zu verbringen. Das alles sei nur möglich, weil die Schausteller eine große Familie seien, unterstrich Bauer den Zusammenhalt auf der Kisselswiese. Als Fazit schloss er, dass sich das Fest aus Sicht der Schausteller gelohnt habe. Selbst das teils schlechte Wetter konnte die Menschen nicht abhalten, auf das Fest zu strömen. Nach Schätzung von Dennis Ottinger besuchten in den neun Tagen rund 300.000 Menschen den Rummel. Eine Zahl identisch mit dem Vorjahr.
Einen guten Besucherzuspruch erlebte auch Markus Trapp, Bojemääschter vun de Fischerwääd, sowie die vielen Helfer auf der Großen Fischerweide. Trotz wankelmütigen Wetters kamen die Menschen auf die kleinste Wormser Kerb am Backfischfest Mittwoch und tanzten begeistert im Regen zu der Musik der Partyband Cabrio, wie Trapp den Abend schilderte. Mit 177 teilnehmenden Kindern war auch die Kinderolympiade ein voller Erfolg. Ein Dank ging dabei an die KVG, die das Rahmenprogramm des Backfischfests begleitete. Sascha Kaiser nahm das Lob für die Kollegen gerne an und betonte ebenso, dass das Fest aus Sicht der KVG rundum gelungen war. Gelohnt habe sich auch, in diesem Jahr 33 Prozent mehr Backfischfestpins anzubieten. Trotz eines größeren Angebots waren diese binnen weniger Tage ausverkauft.
Von einem ruhigen und tollten Backfischfest sprach Dr. Andreas Schreiber in Verbindung mit dem Wonnegauer Weinkeller. Mit 200 Besuchern war überdies auch die Pianoweinprobe einen Tag vor der offiziellen Eröffnung aus Sicht der Winzer ein Erfolg. Gut angenommen wurde zudem der Stiftskeller, der in diesem Jahr erstmals von den Winzern der Wormser Vinothek betrieben wurde. Einen Erfolg konnte Kai Hornuf auch in Bezug auf das Entenrennen vermelden. So habe man bis zum Zeitpunkt des Gesprächs um 13 Uhr rund 4.000 Lizenzen verkauft, berichtete Hornuf. Wie bekannt ist, kommt ein Großteil der Einnahmen karitativen Einrichtungen zugute.
Einem guten Zweck wird am Ende des Backfischfestes auch die Spendensammlung der Schausteller zugeführt. In diesem Jahr wurde das Geld für den ASB Wünschewagen gesammelt. Überreicht wurde der symbolische Scheck über die stolze Summe von 10.000 Euro durch die Schaustellerin Patrizia Kinzler an Joachim Köhm, Vorsitzender Landesverband ASB, und Michael Kissel, Präsident ASB RLP. Das Geld speist sich aus Spenden von Backfischfestbesuchern sowie einer ordentlichen Summe, die aus der Kasse der Schausteller kommt. Die Aktion wurde 2010 von der Schaustellerin Patrizia Kinzler ins Leben gerufen. Bei dem Termin betonte sie, dass es nach schwierigen Jahren für die Schausteller, ihnen nun wieder besser ginge. Umso wichtiger sei es ihr und ihren Kollegen, etwas an die Menschen zurückzugeben.
Text und Foto: Dennis Dirigo