Bauprojekt Fischmarkt nimmt an Fahrt auf
Viele Jahrzehnte befand sich auf dem Platz am Fischmarkt ein behelfsmäßiger Parkplatz, der zwar das Herz der Autobesitzer erfreute, aber nicht unbedingt ein städtebaulicher Zugewinn war. Mittlerweile musste der Parkplatz weichen, denn an dieser Stelle entsteht ein ambitioniertes Bauprojekt der städtischen Wohnungsbau GmbH.
Für Unmut sorgte bei Anwohnern der Umstand, dass lange Zeit das Gelände lediglich von einem Bauzaun und einem geparkten Bagger geprägt wurde. Damit einhergehend die Frage, warum man den Platz in dieser Zeit nicht weiterhin als Parkplatz nutzen könnte. Die Stadt, die an dem Projekt auch beteiligt ist, erklärte, dass bereits Ende letzten Jahres Kanäle und Leitungen untersucht und teilweise umgelegt wurden, weswegen eine Nutzung nicht möglich war. Im nächsten Schritt folgen nun die Verbaumaßnahmen zur Sicherung der Aushubarbeiten. Auch die Archäologen nehmen nun ihre Arbeit auf sowie der Kampfmittelräumdienst. In Anbetracht dessen, dass bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dort ein Haus stand, das durch Fliegerbomben zerstört wurde, ist es durchaus möglich, dass sich dort noch Spuren des Bombardements befinden. Leider geht mit der Gesamtmaßnahme auch einher, dass der öffentliche Spielplatz bis zur Fertigstellung des Gebäudes aus Gründen der Sicherheit gesperrt werden muss. Mit der Fertigstellung des Projekts wird der neu gestaltete öffentliche Spielplatz selbstverständlich wieder in Betrieb genommen. Entstehen soll dort ein vierstöckiges Gebäude für gemeinschaftliches, inklusives Wohnen nach dem Vorbild des „Bielefelder Modells“. Die Besonderheit des Bielefelder Modells ist ein quartiersbezogener Ansatz des Wohnens mit Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale. So werden in dem Gebäude mehrere barrierefreie, also rollstuhlgerechte Wohnungen entstehen. Geplant sind aktuell rund 48 Wohnungen, davon die stolze Summe von knapp 75 Prozent sozial geförderter Wohnraum. Zudem sind in dem Gebäude ein Pflegestützpunkt und ein Mietercafé als Treffpunkt vorgesehen. Außerdem wird dort eine neue innerstädtische Kita mit sieben Gruppen entstehen. Für die Autos ist zusätzlich eine Tiefgarage geplant. Die Bauzeit soll drei Jahre betragen. Geplant ist das Projekt mit einem Budget von 17 Millionen Euro. Die Stadt wird im Anschluss als Mieter der Kindertagesstätte auftreten.