Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Nachdem die Schüler bereits Mitte April ihr neues Schulgebäude beziehen und sich schon ein wenig einleben konnten, wurde der Bau am Freitag, 14. Juli, nun offiziell eingeweiht. Zu diesem Anlass empfing Oberbürgermeister Adolf Kessel gemeinsam mit Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst die Rheinland-Pfälzischen Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zur feierlichen Einweihung.

Oberbürgermeister Adolf Kessel bezeichnete den Neubau als „Schule der Zukunft“ und freute sich, dass trotz der schwierigen Haushaltslage die Investition in Schule möglich war, an der er den Schülern viel Freude wünschte. Der OB dankte in diesem Zusammenhang dem Bildungsministerium für eine Förderung von 8,5 Mio. Euro – etwa der Hälfte der Baukosten.

Ministerin Hubig machte in ihrem Grußwort ebenfalls den zukunftsweisenden Charakter des Neubaus deutlich: „Vor einigen Wochen haben wir für Rheinland-Pfalz eine neue Schulbaurichtlinie auf den Weg gebracht. Damit wollen wir den Bau moderner, zukunftsweisender Schulen mit offenen Raumkonzepten voranbringen, die neue Lernformen im Team und individuell unterstützen. In der Pfrimmtal-Realschule plus kann man schon heute sehen, wie so ein moderner Schulbau aussehen muss. Ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern sowie dem Kollegium zu diesem ansprechenden, freundlichen und großzügigen Haus, in dem das Lehren und Lernen viel Spaß machen werden. Gern haben das Ministerium für Bildung, die Schulaufsicht und die SGD Süd den Schulträger dabei unterstützt, für dieses zukunftsweisende Projekt die optimale Förderung zu bekommen. Heute kann man sagen: Es hat sich gelohnt, hier ist jeder Euro gut angelegt.“

Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst begann sein Grußwort mit der Frage „Was gibt es Schöneres als eine neue Schule zu bauen?“ Er betonte die Bedeutung von Schule als Lebens- und Sozialraum. „Es braucht eine für alle Beteiligte angenehme Atmosphäre, damit lernen leichtfällt“, so der Beigeordnete.

Schulleiterin Simone Gnädig betonte die Bedeutung guter Schule auf gesamtgesellschaftlicher Ebene: „Eine Gesellschaft braucht neugierige Schüler:innen, die sich etwas zutrauen.“ Sie dankte ihrem Kollegium und der gesamten Schulgemeinde für ihr Engagement. Die Pädagogin verkündete ferner die Bewerbung ihrer Schule im Rahmen der Initiative „Schule der Zukunft“ des Landes Rheinland-Pfalz.

Auch die Wormser Ehrenbürgerin Ilse Lang richtete einige Worte an die Schüler, die sie zu der Chance beglückwünschte, Vieles selbst gestalten zu können.

Schließlich darf sich die Schule auch über Geschenke freuen: Von der ALISA-Stiftung erhält die Schule 50 iPads, der EWR finanziert die Einrichtung eines Trinkwasserbrunnens.

Hintergrund

Der Neubau hat die Gestalt einer Clusterschule. Das bedeutet, dass um einen erweiterten Flur, die gemeinsame „Mitte“, zwei bis sechs Klassen- und die dazugehörigen Gruppenräume angesiedelt sind. Zugeordnet sind jedem Cluster außerdem Lager, Sanitärbereich und Garderobe. Die Pfrimmtal-Realschule plus ist ausgezeichnete MINT-Schule (MINT = Mathematik / Informatik / Naturwissenschaft / Technik) und verfügt daher auch über vier barrierefrei eingerichtete MINT-Fachräume. Zu den Clustern gehört außerdem jeweils ein dezentraler Teamstützpunkt für die Lehrkräfte mit Arbeitsplätzen und Besprechungsbereich. Eine solche Clusterstruktur ermöglicht es, mehrere „kleine Schulen“ in einer großen Schulorganisation zu bilden, und zwar mit allem, was die kleine Schule im Unterrichtsalltag benötigt. Schülerinnen und Schüler finden so in einem überschaubaren Rahmen „ihren“ festen Ort, für den sie Mitverantwortung tragen. Die Zusammenarbeit von Lehr- und anderen pädagogischen Fachkräften wird erleichtert und moderne Unterrichtsmethoden in heterogenen Gruppen werden unterstützt. Die Kooperation der Kolleginnen und Kollegen erleichtert es, Fächer in Epochen oder fach­über­greifenden Projekten zu unterrichten. Die kurzfristige Umorganisation in temporäre Neigungs- und Niveaugruppen ist unaufwändig – alle Sozialformen sind somit im Unterricht möglich. Die Mitte ist so ausgelegt, dass sich möglichst alle Schülerinnen und Schüler des Clusters für Präsentationen von Unterrichtsergebnissen usw. hier versammeln können. Hier findet außerdem eine ungewöhnliche Realisierung von Kunst am Bau Platz: Große Holzobjekte in den Mitten aller Etagen dienen als eine Art Möbel und bilden zusammen den Satz „Wir machen Träume wahr“.

Das Projekt Neubau Pfrimmtal RS Plus war 2016 mit Workshops unter Teilnahme der Stadt, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz (ADD) sowie von Lehrkräften, Elternvertretern und Schülerinnen und Schülern gestartet. In der Abwägung verschiedener Optionen erwies sich ein vollständiger Neubau als wirtschaftlichste Lösung über den Lebenszyklus – einhergehend mit der Auflösung der bisherigen Dislozierung eines Teils der Schulgemeinschaft. Der Neubau entstand auf dem früheren Sportgelände, nach Abriss des alten Schulbaus entsteht auf dieser Fläche die neue Sportanlage. Das Großprojekt wird mit der noch ausstehenden Erweiterung der Diesterweg-Grundschule abgeschlossen.

Den (symbolischen) Schlüssel bekommen die Hauptpersonen: Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (5.v.r.), Oberbürgermeister Adolf Kessel (3.v.l.), Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst (2.v.r.) und Schulleiterin Simone Gnädig (hinten Mitte) feiern mit den Schülern und weiteren Beteiligten das neue Schulhaus.