Der Naziaufmarsch am 1. Mai 2015

Als sich am 01. Mai 2015 knapp 130 NPD-Anhänger aus Süddeutschland zu ihrer Kundgebung „Asylbetrug macht uns arm“ in Worms trafen, da herrschte für einen halben Tag Ausnahmezustand in der Stadt. Mehr als 1000 Beamte waren an diesem Tag im Einsatz, nur um ein paar ewig Gestrige auf ihrem geplanten Marsch durch die Innenstadt zu begleiten. Nach dem Auftakt am Bahnhof weiter in die Renzstraße, danach in die Bensheimer Straße, auf die Mainzer Straße, in die Große und die Kleine Weide, die Remeyerhofstraße und über die Siegfriedstraße zurück an den Bahnhof. Soweit die geplante Route, denn weit kamen die Nazis nicht. In der Renzstraße musste man die geplante Route schon wieder abbrechen, weil sich am nahe gelegenen Kreisel eine Gruppe von knapp 250 Personen gebildet hatte, die den Nazis den Weg versperren wollten. Da auch einige gewaltbereite Autonome extra nach Worms gereist waren, entschied sich die Polizei, den Naziaufmarsch abzubrechen, um ein Zusammentreffen der beiden Personengruppen auszuschließen. Naturgemäß feierten die Linken später in Internetforen ihren „Aufmarsch“ als Punktsieg, denn letztendlich kapitulierte die Polizei vor den knapp 250 Gegnern aus dem linken Lager, die erwirkten, dass die Rechten nicht weiter laufen durften. Nicht vorbei an dem Flüchtlingszelt an der Nikolaus Dörr Halle. Und das war auch irgendwie gut so. Zu den Flops des Jahres zählten dagegen die knapp eine Million Euro an Einsatzkosten, die den Steuerzahler dieser ganze Irrsinn gekostet hat.


Der Rücktritt von Sascha Eller bei der Wormatia

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Seit dem Rausschmiss des von den Fans geliebten Ronny Borchers wollte erst mal kein neuer Übungsleiter mehr so recht funktionieren. Selbst prominente Namen wie Stefan Emmerling, Hans Jürgen Boysen scheiterten, ehe mit Sascha Eller ein junger Trainer aus den eigenen Reihen nahezu alle zu überzeugen schien: Mannschaft, Vorstand, Fans. Als er dann noch in seinem ersten vollständigen Trainerjahr mit seiner blutjungen Truppe auf dem fünften Platz landete, da schien man endlich einen gefunden zu haben, der langfristig auf der Trainerbank Platz nehmen würde. In der aktuellen Saison kamen gleich mehrere unglückliche Komponenten zusammen. Neben einem brutalen Auftaktprogramm kam erschwerend hinzu, dass man wegen der Verlegung des neuen Rasens in Worms für jeweils vier Heimspiele nach Ludwigshafen und nach Pfeddersheim ausweichen musste. Da zudem die Neuzugänge durch die Bank weg nicht einschlagen wollten, zog Sascha Eller nach nur zehn Spieltagen die Konsequenzen aus dem Absturz auf Platz 13 und erklärte – für viele überraschend – seinen Rücktritt. Erst langsam sickerte durch, dass eine Revolte um Kapitän Florian Treske ausschlaggebend für Ellers Rückzug war. Und so zählt zu den Flops des Jahres die bittere Erkenntnis: Als alle glaubten, man hätte bei der Wormatia mal wieder einen Trainer für die Zukunft, war er auch schon wieder weg. Diesmal sogar freiwillig, aber dafür erhobenen Hauptes.


Haus am Dom

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Viel wurde über das Haus am Dom geschrieben. Immer wenn wir glaubten, die unrühmliche Geschichte hätte ein trauriges Ende gefunden, wurde doch noch ein neues Kapitel aufgeschlagen. Insofern zählt die Entstehungsgeschichte dieses Hauses auch 2015 zu den Flops des Jahres. Längst haben sich die Fronten verhärtet, die Rechtsstreitigkeiten sind ausgefochten und alle Kompromissvorschläge zurückgewiesen. Wenige Wochen vor Ende des Jahres gab es noch zwei Meldungen, die aufhorchen ließen. Die eine bezog sich auf den historisch wertvollen Fund eines Taufbeckens, den die Bauherren in das Haus integrieren wollen. Die traurige Folge ist allerdings, dass diese Integration weiteres Geld, das die Kirche sicherlich sinnvoller ausgeben könnte, für den Bau verschlingen wird. Ein weiteres unrühmliches Kapitel ist ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahre 2014, an den sich die Verantwortlichen 2015 nur ungern erinnern wollten (WO! 12/15). Als die FWG/Bürgerforum eine Anfrage an den OB stellten, bekam man die lapidare wie verwunderliche Aussage, dass man fachlich weder Sinn noch Ansatz für eine Neugestaltung sehe. Möge die Macht mit den Verantwortlichen sein.