Livemusik boomt wieder…

Es ist gerade mal knapp acht Jahre her, dass wir in einem WO! Jahresrückblick bemängelt haben, dass es kaum noch Auftrittsmöglichkeiten für junge Bands gebe und das Thema „Livemusik“ so gut wie ausgestorben sei. Das hat sich in den letzten Jahren massiv geändert. Im Jahr 2015 fiel besonders deutlich auf, dass es längst nicht nur den alten Bekannten wie der FUNZEL oder dem KANAL 70 vorbehalten war, mit Livekonzerten auf sich aufmerksam zu machen. Gut okay, auch im CAFE OHNE GLEICHEN hat man sich nach dem Betreiberwechsel vor ein paar Jahren darum bemüht, hin und wieder – dem Ambiente entsprechend – z.B. Jazzkonzerte anzubieten. Heutzutage ist zum Beispiel das CHATEAU SCHEMBS in Herrnsheim, speziell in den Sommermonaten, aus dem Wormser Livemusikkalender gar nicht mehr wegzudenken – mit Musik, deren Spektrum von Klassik, über Folk bis Pop reicht. Seit einigen Jahren spielen immer mal wieder Künstler im OLD BERLIN, in dem Doppeldecker-Bus in der Nähe der Feuerwehr. Die beiden Betreiber vom BB ON THE ROCKZZ bieten regelmäßig Bands aus ganz Deutschland ein Forum in ihrer Musikkneipe unter der Kriemhildenbrücke. Auch der neue Betreiber vom CARROLLS PUB hat im abgelaufenen Jahr verstärkt Akzente mit Livekonzerten gesetzt. Und 2016 wird’s noch doller, denn dann eröffnet der KUNSTKELLER WORMS im ehemaligen KD und soll ebenfalls für Kunst aller Art – natürlich auch für Livemusik – offen stehen.


1. Pop-Up-Festival

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Mit den Worten „Ein neues Festival erobert Worms“ kündigten wir in unserer September Ausgabe das erste Pop Up Festival an. Von einer „Eroberung“ kann man zwar im Nachhinein nicht unbedingt sprechen, dafür waren die Veranstaltungen teilweise zu sehr als Nischenprogramm verortet, aber eine Bereicherung war es allemal. Angetreten war das Team mit dem Anspruch, nicht alleine zu unterhalten. Mit der Ausstellung „Wir sind Wormser“ fragte man z.B. „Was macht eine Stadt aus?“ und stellte Flüchtlinge, die in Worms Schutz suchen, in den Mittelpunkt. Daneben gab es aber auch reichlich Konzerte, Lesungen und vieles mehr. Chef-Organisator David Maier musste zwar einräumen, dass die hochgesteckten Ziele nur teilweise erreicht wurden. Das ändert allerdings nichts daran, dass eine Fortsetzung 2016 unbedingt wünschenswert ist. 30 Veranstaltungen an neun Tagen brachte zwar alle Beteiligten an ihre Kraftreserven, machten aber das Wormser Kulturleben auf jeden Fall ein Stück weit aufregender und bunter.


Die Eisbahn ist zurück, aber…

Ganze vier Jahre lang durften sich die Wormser an einer richtigen Eissporthalle erfreuen. Dort, wo heute im Fitnesscenter „Injoy“ kräftig geschwitzt wird, war es zwischen 1981 und 1985 richtig kalt. Die dort neu gebaute Eissporthalle erwies sich jedoch im ganzjährigen Betrieb schon bald als unrentabel. Dann passierte lange Zeit nichts in Sachen Eisvergnügen. Erst von 2008 an gab es in den Wintermonaten wieder eine beliebte Anlaufstelle für Freunde der scharfen Kufen, denn zu dieser Zeit wurde eine mobile Eisbahn auf dem Wormser Marktplatz aufgebaut. Als dann 2014 der Wochenmarkt wegen der Einsturzgefahr auf dem Ludwigsplatz wieder zurück auf den Marktplatz musste, da war plötzlich kein Platz mehr für eine Eisbahn. Daraufhin präsentierte das Dezernat Kosubek mit dem neuen Standort „Festplatz“ eine halbgare Lösung, die der bisherige Betreiber kurz vor knapp absagte, um stattdessen seine Eisbahn in Neustadt an der Weinstraße aufzuschlagen. Im Jahr 2015 war das anders, denn mit dem Betreiberpaar Lehmann wurden schnell Nachfolger gefunden, die das Eisvergnügen auf dem Marktplatz wieder ermöglichten. Einer der prominentesten politischen Fürsprecher war Jens Guth (SPD), der sich immer wieder dafür eingesetzt hatte, dass die Wormser weiterhin im Winter Schlittschuhlaufen können. Der ist allerdings nicht daran schuld, dass die Eisbahn, nach dem Geschmack vieler Wormser, ein bisschen zu klein geraten ist. Vielleicht kann sich das Dezernat Kosubek nochmal ran machen und für 2016 eine Lösung präsentieren, bei der alle noch ein bisschen mehr zusammenrücken, damit die Eisfläche größer wird und die Wormser auch wirklich nix mehr zu meckern haben…