Eine Pressemitteilung von Warbede Frauennotruf Worms:
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau* durch ihren (Ex)Partner getötet. Täglich werden Frauen* und Mädchen* vergewaltigt, bedroht oder belästigt. Geschlechtsspezifische Gewalt ist Alltag, genauso wie der Kampf der Betroffenen um Anerkennung ihres Leides, um ihre Rechte und um Unterstützung.
Anlässlich des Internationalen Frauentages stehen auch am 8. März 2024 Forderungen nach Gleichstellung und einem Leben frei von Gewalt im Fokus. Rückenwind kommt von der Istanbul-Konvention.
Regina Mayer, Mitarbeiterin des Warbede Frauennotrufs: „Dieses Abkommen des Europarates weist den Weg hin zu einer Gesellschaft frei von geschlechtsspezifischer Gewalt. Genauso wichtig wie Rechte und Unterstützung von Betroffenen sind demnach eine politische Gesamtstrategie, Sensibilisierung und Schulung von Fachkräften und Prävention. Und, da ist die Konvention sehr deutlich, ausreichend finanzielle Mittel für alle Maßnahmen.“
Im Koalitionsvertrag verspricht die Bundesregierung die Umsetzung der Istanbul-Konvention und eine verbesserte Unterstützung für die Betroffenen. Diskutiert wird ein Gewalthilfegesetz.
„Ein solches Gesetz würde die Existenz der Beratungsangebote, unter anderem die Angebote der Frauennotrufe absichern, mehr Angebote schaffen und den betroffenen den Zugang erleichtern. Es wäre ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland“ erläutert Anaïs Ndiminnha vom Warbede Frauennotruf Worms.
Seit über 30 Jahren leisten ambulante Fachberatungsstellen zum Thema sexualisierte Gewalt für Frauen* und Mädchen* Hilfe und Beratung bei Gewalterfahrungen. Trotz ihres engagierten Einsatzes arbeiten viele Beratungsstellen arbeiten mit unzureichenden Ressourcen und stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Oft fehlt es an Anerkennung ihrer Arbeit, vielerorts sind Beratungsangebote nicht ausreichend vorhanden und barrierefrei zugänglich, vor allem im ländlichen Raum.
Die Warbede Frauennotrufe in Alzey und Worms appellieren deshalb gemeinsam mit ihrem Dachverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) an die Politik, dringend erforderliche finanzielle Mittel bereitzustellen, um Beratungsstellen angemessen auszustatten. Damit könnten nicht nur die Unterstützung der Betroffenen und Angehörigen und Fachkräfte verbessert, sondern auch die wichtigen Angebote in den Bereichen Prävention und Schulung ausgebaut werden.
Der bff hat einen konkreten Vorschlag für die personelle Ausstattung von Beratungsstellen erarbeitet:
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/broschueren-und-buecher/stark-gegen-gewalt.html