Ausstellung „Bildreserven“ mit Gemälden von Dagmar Roederer
Es ist der Rausch der Farben, der einem beim Eintritt in die eigentlich recht steril wirkenden Räume des Kunstvereins in der Renzstraße direkt in den Bann zieht. 33 Bilder hat die Mannheimer Künstlerin Dagmar Roederer nach Worms mitgebracht, die noch bis zum 24. April das Auge der Betrachter begeistern wollen.
Was neben der intensiven Farbgestaltung ebenso auffällt, ist die inhaltliche Konzentration auf asiatische Motive. Direkt nach Eintritt in die Ausstellung wird der Kunstinteressierte von einer siebenteiligen Bildreihe in Empfang genommen, die den simplen Namen „Schalenserie“ trägt, aber einen faszinierenden Einblick in japanische Traditionen gewährt. Lena Berkler, die künstlerische Leiterin des Kunstvereins, erklärte dementsprechend bei der Vernissage: „Das Gefäß steht als Sinn für das Universale des Lebens, befüllt und zugleich zerbrechlich“. Roederers Kunst geht jedoch weit über diesen intellektuellen Ansatz hinaus. Was die Künstlerin vor allem interessiert, ist der Ausdruck, also die Gefühle, die sie mit ihren lustvollen Gemälden auf den Betrachter übertragen möchte. Im Mittelpunkt dieser Gefühle steht das Glück, weshalb sich immer wieder glückliche Wesen verewigt auf den Bildern wiederfinden. Elefanten und Fische finden hier ebenso ihr Zuhause wie magische Glücksdrachen. Berkler beschrieb dies mit der Erinnerung an mythische fantastische Welten, was dem Betrachter in der Nibelungenstadt vertraut vorkommen sollte. Die plakativen Ölfarben sollen hierbei die Lebendigkeit bestärken. Roderer selbst sagt dazu, dass aus ihrer Sicht Farben für Lebendigkeit stehen. Neben der Intensität der Farben ist es der Künstlerin ebenso wichtig, den Rahmen und die Leinwände, auf denen sie malt, selbst zu fertigen, da dies für sie ebenso zum Ausdruck gehört wie das Motiv selbst.
Fazit: Es ist ein Rausch der Farben und der fröhlichen Motive, die noch bis Ende April im Kunstverein faszinieren. Wer mehr über die Künstlerin erfahren möchte, hat am 3. April im Rahmen eines Künstlergesprächs oder bei der Finissage am 24. April die Möglichkeit dazu.
Text: Dennis Dirigo Foto: Andreas Stumpf