24. Januar 2019 | Das Wormser Theater:Wer erinnert sich nicht gerne daran zurück, wie er als Kind im Licht des Diaprojektors nur unter Einsatz der Hände Hunde, Schmetterlinge oder andere Tiere in Form von Schatten an der Wand zum Leben erweckte. Das Prinzip der Show „Amazing Shadows“ ist im Grunde das Gleiche, nur dass die ballettgeschulten Akrobaten ihre kompletten Körper einsetzten.

Ganz dem Heute verpflichtet reichte natürlich der menschliche Körper nicht aus und so wurden die Szenerien immer wieder von Computereffekten ergänzt, die zuweilen Erinnerungen an die legendären Titelsequenzen der James-Bond-Filme weckten, allerdings ohne deren Charme zu erreichen. Zu generisch wirkten die Szenerien, die in thematische Blöcke wie „Die Schöpfung der Welt“, „Wir haben nur diese eine Welt“ oder „Liebe“ unterteilt waren. Im Bewegungsfluss aus Sprüngen, Hebe- und Fallfiguren setzte sich das Menschenpuzzle in stetig wandelnden Szenen zu immer neuen Standbildern zusammen. Die Schattenkörper schufen so Tiere, Transportmittel, berühmte Gebäude oder auch fantastische Welten, die von Drachen bevölkert wurden. Leider wirkte die Show insofern sehr zusammenhanglos und war ausschließlich auf die Sinne ausgerichtet.

Fazit: Wer einfach zwei Stunden in eine rein ästhetische Welt abtauchen wollte, der erlebte eine staunenswerte Reise. Ein dramatischer roter Faden hätte dennoch der Show gut getan.