Eine Pressemitteilung von Die Linke.Worms:

Anlässlich des internationalen Frauentages macht DIE LINKE Worms geschlechtsspezifische Diskriminierung sichtbar. „Einige glauben, dass wir diesen Tag nicht mehr brauchen würden. Doch während behauptet wird, dass Männer und Frauen in Deutschland längst gleichberechtigt seien, zeigt sich die Diskriminierung von Frauen gerade verstärkt durch die Corona-Pandemie immer deutlicher.“, erklärt Isabell Lieffertz für den Stadtverband der Wormser Linken.

Als Beispiel führt Lieffertz die Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt an. Denn für gleichwertige Arbeit erhalten Frauen noch immer weniger Lohn und sind öfter von Altersarmut betroffen. Bei der unbezahlten Arbeit, der sogenannten Care-Arbeit, sehe es nicht besser aus. Unter Care-Arbeit versteht man unter anderem das Pflegen von Angehörigen, Arbeiten im Haushalt und die Betreuung von Kindern. Drei Viertel der Care-Arbeit werde weltweit von Frauen geleistet. Durchschnittlich arbeiten sie laut einem Oxfam-Bericht knapp siebeneinhalb Stunden am Tag, 59% der Zeit unbezahlt. Zum Vergleich: Bei Männern beträgt die unbezahlte Arbeit am Tag 20%.

„Auch in den oft schlecht bezahlten systemrelevanten Berufen sind Frauen häufiger vertreten. Für frauendominierte Berufe fordern wir mehr Lohn und eine stärkere Tarifbindung. Deshalb unterstützen wir den bundesweiten Warnstreik der Gewerkschaft ver.di im Erziehungs- und Sozialdienst am Frauentag.“, stellt Isabell Lieffertz klar.

Ihre Mitstreiterin Elena Schwarzburg thematisiert geschlechtsspezifische Gewalt. Jede vierte Frau in Deutschland werde in ihrem Leben Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt. „Oft endet geschlechtsspezifische Gewalt auch mit der Ermordung von Frauen. Wenn Mädchen und Frauen ermordet werden, weil sie Mädchen und Frauen sind, nennt sich das Femizid. Wir fordern, dass Femizide endlich als solche benannt, untersucht und verhindert werden! Außerdem wollen wir unabhängige Gewaltschutzeinrichtungen und Frauenhäuser dauerhaft finanziell absichern. Konkrete Vorschläge für Maßnahmen zur Prävention und Beseitigung von Gewalt an Frauen gibt es mit der Istanbul-Konvention genug, diese müssen nur umgesetzt werden – auch in Worms!“, sagt Schwarzburg.

Wichtig ist ihr noch zu betonen, dass die Diskriminierung von Frauen oft mit anderen Diskriminierungsformen, wie Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Homophobie oder Benachteiligung aufgrund des finanziellen und sozialen Status einhergehe. „Frauen mit Behinderungen, alleinerziehende Frauen, Transfrauen und Frauen auf der Flucht erfahren mehr Benachteiligungen als beispielsweise weiße reiche Frauen. Deshalb kann der Kampf gegen Sexismus nur ein Kampf gegen alle Diskriminierungsformen sein.“, betont Elena Schwarzburg abschließend.

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