Ingo Oschmann mit seinem Programm „Scherztherapie – Bis einer heult“

18. November 2021 | Lincoln Theater Worms:

Ingo Oschmann war schon oft in Worms, aber in den letzten beiden Jahren hat es ein gewisses Virus verhindert, ihn hier auf die Bühne zu bekommen. WO! hat die kleine Chance genutzt und seinen Auftritt im Lincoln-Theater besucht.

„Ausverkauft!“ rief Ingo Oschmann amüsiert auf seinem Weg Richtung Bühne und schaute in den zu einem Drittel besetzten Saal. Mehr ist derzeit nicht möglich. „Oschmann“, wird der eine oder andere jetzt denken. Den Namen kennt man doch! Richtig, Ingo Oschmann gewann als Comedian 2003 die erste Staffel von „Star Search“ auf Sat 1 und hatte danach mit „Wenn Sie lachen, ist es Oschmann“ noch seine eigene Fernsehsendung. Warum Oschmann so populär ist, wurde im Lincoln Theater schnell klar: Er ist einfach wahnsinnig sympathisch. Da steht ein netter geerdeter Kerl auf der Bühne, der vor dem Auftritt noch Flausen macht und die städtischen Veranstalter, in Persona von Frank Schumann und Rüdiger Gramberg, als alte Bekannte direkt in sein Stand-Up-Programm mit einbaut. Überhaupt wirkte der erste Teil des Abends wie ein Gespräch mit einem Freund, den man lange nicht gesehen hat. Oschmann erzählte von den letzten zwei Jahren während der Corona Zeit, scherzte über seine ergrauten Haare und wie er in der Pandemie ordentlich an Pfunden zugelegt hat. Vor allem aber gab er private Einblicke und baute immer wieder seine Kinder und seine Frau in das Programm mit ein. Es ging hierbei um alltagsrelevante Themen: Homeschooling, Homeoffice, das Aufeinander hängen – eben Dinge die wir alle am eigenen Leib mitgemacht haben. Nach der Pause wurde das Programm dann ein wenig konkreter. Das Publikum durfte basteln, auf der Bühne wurde gezaubert und es wurden Witze erzählt, die immer intelligent und humorvoll blieben. Das Publikum honorierte den Auftritt auf jeden Fall mit vielen Lachern, ordentlich Applaus und am Ende sogar mit stehenden Ovationen.

Fazit: Schöner Abend im Lincoln-Theater mit einem Künstler, dem man anmerkte, dass er es liebte, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Ein bisschen fehlte dem Programm der rote Faden, was aber durch die gute Stimmung des Publikums und Oschmann selbst nicht weiter tragisch war.