Jan Metzler ist sauer. Und das kommt bei dem rheinhessischen Bundestagsabgeordneten, der für seine eher zurückhaltende Art geschätzt wird, durchaus selten vor. Grund sind die aus seiner Sicht einseitigen Schuldzuweisungen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Diese habe die Landwirtschaft pauschal zum großen Sündenbock für Probleme im Naturschutz gemacht, ärgert sich Metzler. Er verteidigt den Berufsstand, der seiner Ansicht nach in der Vergangenheit schon viel zu viel einstecken musste: „Es kann nicht sein, dass die Landwirte jetzt schon wieder herhalten müssen!”. 
Ausgangspunkt waren Schulzes Schlussfolgerungen zum „Bericht zur Lage der Natur“, den das Ministerium jüngst herausgegeben hat. Die tatsächlichen Fakten dieses Berichts zieht Metzler grundsätzlich dabei nicht in Zweifel. Fast 70 Prozent der Lebensräume sind demnach aus Sicht des Artenschutzes in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. „Der Natur in Deutschland geht es insgesamt nicht gut genug“, sagt Metzler. Ihn stört jedoch die Schlussfolgerung der Ministerin: „Dass die konventionelle Landwirtschaft dabei so einseitig als der große Problemtreiber dargestellt wird, ist falsch.”. Der Bericht selbst zeichne ein viel differenzierteres Bild. „Hier darf nicht die große Keule zum Rundumschlag gegen die Bauern herausgeholt werden.”, warnt der Abgeordnete und nimmt die Landwirte in Schutz. Bei Schulzes Präsentation sei der Eindruck entstanden, die Landwirte seien für so ziemlich alle Probleme im Naturschutz hauptverantwortlich. „Und diese Schlussfolgerung stimmt einfach nicht.“. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die Nutzfläche für die Landwirtschaft in den letzten 25 Jahren um fast 1,3 Millionen Hektar gesunken sei. Siedlung und Verkehr dagegen hätten um rund 920.000 Hektar zugenommen. Die Landwirtschaft leiste viel, erzeuge qualitativ hochwertige Produkte, von denen wir alle profitieren und arbeite dabei heute bereits nach sehr strengen Auflagen. Die Artenvielfalt in Deutschland zu erhalten sei eine gemeinsame, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Das geht nur mit, nicht gegen die heimische Landwirtschaft!“.