Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Der Münchner Grafiker und Maler Eugen Napoleon Neureuther (1806-1882) gilt als Hauptvertreter der spätromantischen Illustrationskunst. Nach dem Studium an der Kunstakademie und Mitarbeit bei Peter Cornelius, dem Erneuerer der Wandmalerei im nazarenischen Stil, inspirierten ihn Albrecht Dürers Randzeichnungen aus dem Gebetbuch Kaiser Maximilians die Dichtungen Goethes in diesem Stil zu illustrieren. Neureuthers von Goethe hochgelobten Randzeichnungen zu Goethes Balladen und Romanzen erschienen in fünf Heften 1829 bis 1839 als Lithographien – und zahlreiche weitere Illustrationszyklen folgten, u.a. zu Johann Gottfried Herders Nachdichtung des spanischen Nationalepos Der Cid (erschienen bei Cotta 1838) und zu Der Nibelungen Noth (Cotta 1843), wobei Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872), der 1827 bis 1867 im Auftrag König Ludwigs I. die Nibelungenfresken im Königsbau der Münchner Residenz ausführte, die Hauptszenen illustrierte, während Neureuther den Schmuck und weniger wichtige Szenen übernahm.

Er liebt es dabei, zeitlich aufeinanderfolgende Ereignisse von einem ornamentalen Rankenwerk gleichzeitig voneinander abzugrenzen und miteinander zu verbinden.

„Der Eugen Napoleon ist mein Ur-Ur-Großvater in direkter Linie. Vom Felix also der Ur-Ur-Ur-Großvater“, berichtete der ehemalige Skirennläufer Christian Neureuther, Vater des Slalom-Spezialisten Felix Neureuther, 2014 der Zeitung Die Welt; irgendwann seien „die Schnörkelfähigkeiten von den Händen des Urahns“ eben in die Beine gerutscht.

Die drei genannten Illustrationswerke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind in der Stadtbibliothek Worms im Haus zur Münze, 2. Obergeschoss, bis Ende Mai zu besichtigen:

Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 10 – 18 Uhr

Mittwoch: 10 – 12 Uhr

Samstag. 10 – 13 Uhr