Im Stadtbild sichtbare Erinnerungen an historische Persönlichkeiten sind zumeist männlich geprägt, so auch in Worms. Das wird sich zwar in nächster Zeit nicht ändern, doch immerhin erinnert aktuell noch bis zum August 2024 ein virtuelles Projekt an sieben bedeutsame Wormserinnen.
Ermöglicht wird das Projekt durch die Fördermittel von „Worms wird wow“. Angeregt wurde es wiederum von der Gleichstellungsstelle der Stadt Worms und umgesetzt von dem Kollektiv um das New Yorker „Extended Reality Ensemble“ (XRE) und „DenkFemale“ aus München. Neben New York, Hamburg und Venedig reiht sich nun auch Worms ein in die Städte, in denen Neugierige buchstäblich in die Vergangenheit eintauchen können. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz von Augumented Reality, also dem Einsatz einer virtuellen Figur. Um diese sehen zu können, benötigt man ein Smartphone und einen QR-Code. Den findet man wiederum verteilt an fünf Orten, die den Frauen Mathilde Geiger, Elisabeth Mendel, Emma Giesen, Maria Elisabeth Kranzbühler, Elise Blenker, Wilhelmine Marie Michel und Dr. Philippine Hedwig Michel zugeordnet sind. Vom Weckerlingplatz über den Marktplatz führt die Route schließlich in die Wilhelm-Leuschner-Straße. Den Code abgescannt und schon erwachen teilweise die virtuellen Kreationen zum Leben, springen vor einem nieder oder tanzen ausgelassen einen Walzer. Nach einem kurzen virtuellen Kennenlernen ruft schließlich die graue Realität des Alltags und lässt die Frauen wieder unsichtbar werden. Dennoch eine nette Idee, die es wert ist, entdeckt zu werden.
Text und Fotos: Dennis Dirigo