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Seit 1993 ist die Galerie Schauraum in der Zornstraße Heimat für alternative Kunst und vor allem für junge Künstler, die noch dabei sind, ihr künstlerisches Schaffen zu verfeinern. Ein solcher ist der Wormser Jonas Robert Finger, dessen Werke in der Ausstellung „Walfang“ noch bis zum 31. Oktober entdeckt werden können.

Betritt man den Ausstellungsraum der Galerie Schauraum, ist direkt zu erkennen, mit welcher Akribie der studierte Künstler die Ausstellung vorbereitet hat. Die zuletzt etwas in die Jahre gekommenen Fabrikwände sind frisch verputzt, neue Leisten angebracht und es scheint, als sei der Staub der vergangenen Corona Jahre hinweggefegt. Zum Leben erweckt wird der Raum jedoch durch die zahlreichen Belege von Fingers Können. „Meine Arbeit hat immer etwas Körperliches“, sagt der Künstler im Gespräch und man versteht, was er meint. Die Werkstücke, die er selbst der zeitgenössischen Bildhauerei zuordnet, verschmelzen immer wieder scheinbar gegensätzliche Elemente. Zumeist Metall mit Naturfunden, wie z.B. Knochen oder Holz. Grotesk anmutend und doch faszinierend. Finger erklärt dazu, dass er sich oftmals bei der Arbeit von seiner Intuition leiten lässt und selbst gespannt sei, was am Ende seinen Händen entwachsen ist. Dominiert wird der Raum von zwei Installationen, die in einer Diagonale zueinander, jeweils in der rechten und der linken Ecke, positioniert sind. Rechts befindet sich „Flatsch“, eine Skulptur, wie aus einer Fantasie von H.P. Lovecraft. Gefertigt aus Folie und Pappmache, führt die Figur mit dem eindrucksvollen Rüssel sogar ein Eigenleben. Wie das aussieht, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. In der linkeren hinteren Ecke befindet sich schließlich der titelgebende „Walfang“. Eine eindrucksvolle Walfisch Skulptur, geschaffen aus Holz, Aluminium und Fundstücken.

FAZIT: Fingers Welt hat etwas Archaisches in ihrem Ausdruck. Groteske Gestalten, eigenwillig veränderte Waffen, irgendwo zwischen Steampunk und Werkbank, sowie spannende Installationen zeugen von einem jungen 1Cünstler, der seiner Sprache auf der Fährte ist. Die Richtung stimmt, auch wenn manches 1Cunststück noch ein wenig unvollendet wirkt. Aber das ist vielleicht so gewollt…

Die Ausstellung ist samstags und sonntags noch bis zum 31. Oktober geöffnet

Text: Dennis Dirigo Foto: Andreas Stumpf

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