13. November 2015
Eleonoren Gymnasium Worms:
Schultheater hat eine lange Tradition. Dass dabei auch irgendwann einmal Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ aufgeführt wird, ebenso. Auch die Theatergruppe und andere Kreative des Eleonoren Gymnasiums versuchten sich an dem wortgewaltigen Engländer und zeigten sich dabei sehr ideenreich.
Den Inhalt der turbulenten Verwechslungskomödie zu schildern, würde hier den Rahmen sprengen und ist bei dem Bekanntheitsgrad der Geschichte wahrscheinlich auch gar nicht notwendig. Das Thema selbst ist sowieso zeitlos, nämlich Liebe. Insofern war es nur konsequent, der Geschichte einen zeitgemäßen Rahmen zu geben. Diesen bildeten zwei junge Frauen, die auf ihren Smartphones ein Spiel spielten (Karoline Rößler und Sophia Rishyna), das die Zuschauer direkt in eine virtuelle Welt entführte. Diese war dann auch der heutigen Reizüberflutung entsprechend bunt. Zuweilen verwandelte sich das Theaterstück in eine Revue mit Gesangseinlagen und einem überzeugenden Klavierspiel im „fliegenden Wechsel“. Dann waren es Schüler des Kurses für Darstellendes Spiel, die mit ihrem pantomimischen Tanz das Publikum in ihren Bann zogen. Darüber hinaus begeisterte die fantasievolle Kostümgestaltung, die ebenfalls von den Schülern übernommen wurde. Zusammengehalten wurde die zweieinhalbstündige Aufführung von der Deutsch- und Englischlehrerin Dagmar Wind. Nicht weniger als 60 Akteure tummelten sich in dem abwechslungsreichen Stück auf der Bühne. Wenn man einen kritischen Ansatz finden möchte, dann höchstens, dass die Aufführung mit ihren zweieinhalb Stunden ein wenig zu lang geraten war. Dies war allerdings notwendig, um allen Mitwirkenden auch ihren entsprechenden Rahmen zu geben. Am Ende des Abends gab es auf jeden Fall zu Recht begeisterten Applaus.
Fazit: So soll Schultheater sein. Kreativ, bunt, abwechslungsreich. Trotz künstlerischer Freiheit in diversen Fällen gelang es den Schülern, den Geist Shakespeares würdig in die Aula des Elos zu übertragen.