5 Fragen zum ersten Wormser Pop Up Festival an Organisator David Maier

Was ist dein persönliches Fazit nach neun Tagen Pop Up?
Erst einmal muss ich voranstellen, dass das Festival aus einer Laune heraus entstanden ist, etwas zu bewegen. Wir wollten auch den Kritikern, die immer sagen, in Worms sei nichts los, zeigen, dass das nicht so ist. Rückblickend muss ich natürlich feststellen, dass 30 Veranstaltungen in 9 Tagen irgendwie schon verrückt waren. Sowohl was die körperliche, zeitliche als auch geistige Belastung anging. Was für alle Beteiligten gilt, aber ich denke, dass wir, dafür, dass das Festival zum ersten Mal stattfand, viel bewegt haben. Wir wollten die Innenstadt beleben, wir wollten kulturelle Nischenangebote machen, die es so in Worms bisher noch nicht gab und wir wollten auch mit Menschen zusammenarbeiten, die in Worms Schutz suchen. Ich denke, das ist uns auch gelungen. Natürlich haben wir das im Vorfeld mit Pauken und Trompeten angekündigt, aber anders geht es nicht. Wenn ich mich frage, ob wir wirklich alle erreicht haben, die wir erreichen wollten, muss ich sagen, jein. Ja, wir haben viele der üblichen Verdächtigen erreicht. Nein, wir haben viele Leute nicht erreicht. Aber wir sind im ersten Festivaljahr und ich bin mir sicher, dass wir bei einer Wiederholung unsere Reichweite ausweiten können.

Du hast im Grunde schon die nächste Frage beantwortet. Ihr seid mit dem Anspruch angetreten, Unterhaltung und gesellschaftliche Fragen miteinander zu verknüpfen. Denkst du, das ist euch gelungen?
Ja, ich denke schon, dass uns das gelungen ist. Wir wollten die Menschen, über die alle sprechen, in den Mittelpunkt rücken – und das haben wir doch mit einigen Veranstaltungen geschafft. Man denke nur an den Eröffnungstag mit der Fotoausstellung, die Kinovorführung oder das Theaterstück „Asylmonologe“. Es ging ja nicht darum, den Leuten Meinungen in das Gesicht zu schreien, sondern um eine Bewusstmachung. Und ich denke, dass das schon wahrgenommen wurde.

Was war Dein persönlich schönstes Erlebnis?
Dass ich gemerkt habe, dass das Festival von vielen Leuten angenommen wurde und durchaus viel darüber geredet wurde. Leider hat sich das in den Spenden, um die wir gebeten haben, nicht niedergeschlagen.

Gibt es Pläne für das nächste Jahr?
Konkrete Gedanken und Pläne gibt es im Moment noch nicht, aber eigentlich müssen wir das Festival schon wiederholen. Ansonsten hätten wir was angefangen, ohne diesen Trend zu manifestieren. Das Team hat sich auch gemeinschaftlich dafür ausgesprochen, dass wir nächstes Jahr weitermachen. Momentan bin ich aber erst mal erschöpft. Ich denke, die Chancen stehen allerdings ganz gut. Es müssen definitiv aber ein paar Dinge überdacht werden.

Es gab ein paar kritische Stimmen bezüglich des etwas improvisierten Charakters der ersten beiden Tage. Kannst Du die Kritik nachvollziehen?
Ja, ich wurde tatsächlich vereinzelt angesprochen. Ich denke, dass wir den Anfang etwas ungeschickt kommuniziert haben. Der Anspruch, insbesondere bei dem ersten Festivalsamstag, war, die Fußgängerzone mit verschiedenen Aktivitäten zu beleben. Es lag auch in der Absicht, dass verschiedene Programmpunkte spontan stattfanden, um die Menschen in der Stadt zu überraschen. Ich glaube schon, dass uns das gelungen ist, aber wie gesagt, diesen Punkt hätten wir besser erklären können.

David, wir danken dir für das Gespräch!