Bekannt wurde die Schauspielerin Karoline Herfurth einem größeren Publikum 2006 als schönes Mordopfer des olfaktorisch begabten Jean-Baptiste Grenouille in der erfolgreichen Buchverfilmung „Das Parfüm“. Nach etlichen Erfolgen als Darstellerin zieht es Herfurth seit 2016 auch hinter die Kamera („SMS für Dich“). Mit „Wunderschön“ legt sie nun ihre dritte Regiearbeit vor. Im Zentrum der leisen Komödie stehen fünf Frauen unterschiedlichen Alters, die sich mit Fragen der Selbstoptimierung und Schönheitsidealen konfrontiert sehen. Frauke findet sich in ihren Fünfzigern nicht mehr begehrenswert und fühlt sich von ihrem Mann Wolfgang nicht wahrgenommen. Ihre Tochter Julie will als Model Karriere machen und versucht mit allen Mitteln, ihren Körper dem Schönheitsideal der Branche entsprechend zu formen. Die Schülerin Leyla ist wiederum von Julie beeindruckt und glaubt, dass ihr Leben besser wäre, wenn sie selbst so schön wäre. So wie sie ist, fühlt sie sich von ihrer Mutter nicht angenommen. Julies Schwägerin Sonja hadert nach zwei Schwangerschaften mit ihrem veränderten Körper und gerät in eine Lebenskrise. Als Mutter setzt sie sich stark unter Druck, doch ihr Mann Milan scheint das nicht wahrzunehmen. Sonjas beste Freundin, die Lehrerin Vicky, vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern, dass Äußerlichkeiten nur ein kleiner Teil dessen sind, was Menschen ausmacht. Sie ist der Überzeugung, dass Frauen und Männer sich niemals auf Augenhöhe begegnen können. Das spürt auch ihr Kollege Franz, der nach einer erotischen Begegnung mit ihr eine gleichberechtigte dauerhafte Beziehung zu ihr aufbauen möchte. Die Filmbewertungsstelle adelte den Film unlängst mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ und kam zum Schluss, dass der Film, gesellschaftlich kontrovers diskutierte Themen wie Selbstoptimierung und Schönheitsideale mit Humor aufgreife. Ein Thema, das nicht einfach sei, doch Herfurth wisse mit Leichtigkeit „virtuos auf der Klaviatur der Emotionen zu spielen“ und könne „das Potential entwickeln“, bei der Zielgruppe etwas zu bewirken.

Deutschland 2021

Regie: Karolin Herfurth

Darsteller: Nora Tschirner, Emilia Schüle, Martina Gedeck, Joachim Krol, Maximilian Brückner

Laufzeit: 131 min

Läuft ab 2. Februar in der Kinowelt Worms

Mehr Infos: https://kino-worms.de/programm