20. September 2018 | Die Funzel in Worms:
Man stelle sich vor es ist Donnerstag, der Freitag, an dem eh keiner mehr richtig arbeitet, rückt in greifbare Nähe und im Fernsehprogramm (falls man noch ein Fernsehgerät besitzt) läuft eh nur irgendein Mist von RTL. Eigentlich beste Voraussetzungen, um sich in die Funzel zu begeben und der Glöckner Combo zu lauschen, die immerhin einen rasanten Mix aus 70’s influenced-Blues-Progressive-Rock-Fusion versprechen.
Rund 40 Menschen nahmen dieses Angebot dann auch dankend an, die saßen aber erstmal alle im Biergarten, weil das Wetter so gut war. Aber die Band um den Wormser Kultgitarristen Ede Janson (Gitarre + Gesang), Lutz Fischer (Bass), Oliver Leick (Gitarre) und Thorsten Wirthwein (Schlagzeug), verstand es sofort, mit ihren selbstgeschriebenen Nummern auch das Innere der Kneipe zu füllen. Musikalisch wirken die Songs, die hin und wieder auch mal den Jazz oder Funk Bereich betreten, wie sehr gutes Gejamme in einem Proberaum, ohne dabei allerdings langweilig zu werden oder einem auf die Nerven zu gehen (Okay, hier ist dann doch der Unterschied zu Jazz muhahahaha). Vor allem die drei Saiteninstrumentalisten verstehen es immer wieder, mit tollem Soli Spiel zu überzeugen. Das Schöne an kleinen Wohnzimmerkonzerten ist immer die Nähe zwischen Künstlern und Publikum, wobei kräftig Anekdoten ausgetauscht werden können. So erfuhr man beispielsweise den traurigen Hintergrund von „Everyones on the Beach“, der von einem armen Musiker handelt, der üben muss, während alle anderen am Strand sitzen. Vor dem Song „Foxy“, gab es auch noch kleine Tipps gegen Nierensteine (einfach Achterbahnfahren). Musikalisch erinnerte dieser Song dann doch ein bisschen auch an Hendrix (Hatte der Nierensteine?) und das ganz wunderbare Bass-Solo ein wenig an Bernie Edwards von Chic (Der hatte bestimmt Nierensteine). Insgesamt einfach ein toller gemütlicher Abend.
Fazit: Auch unter der Woche gibt es in Worms ansprechende Live-Musik und ein paar Hausmittel gegen Nierenleiden gibt es auch noch. Schäääh.